Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

GOTS-Kongress 2013 | Fechten | Verbandsärzte

GOTS – Pressenewsletter 21.11.2012

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach einem eindrucksvollen GOTS-Kongress 2012 in Salzburg ist Heidelberg/Mannheim im Juni 2013 erstmals Tagungsort der 28. Jahrestagung der deutschsprachigen Sportorthopäden und Sporttraumatologen. In wenigen Tagen endet die Abstract-Frist für diesen Kongress. In diesem Newsletter finden Sie außerdem weitere Veranstaltungshinweise der GOTS sowie eine Zusammenfassung der sportmedizinischen Herausforderungen im Fechtsport. Außerdem berichten wir von den Verbandsärtzen Deutschlands, die mit einem neuen Vorsitzenden in die Wintersaison gehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Frank Wechsel und Dr. Wolfgang Schillings, GOTS-Pressesprecher

GOTS-Kongress 2013: Abstract-Frist endet am 1. Dezember

Die 28. Jahrestagung der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) findet am 14. und 15. Juni 2013 erstmals in Mannheim statt. Kongresspräsident ist Prof. Dr. Holger Schmitt (Heidelberg), die wissenschaftliche Organisation liegt bei Prof. Dr. Matthias Buchner (Karlsruhe), PD Dr. Martin Engelhardt (Osnabrück), Dr. Michael Krüger-Franke (München), Dr. med. univ. Gerhard Oberthaler (Salzburg) und GOTS-Präsident Prof. Dr. Dr. Victor Valderrabano (Basel).

Auf der Kongress-Homepage finden Sie bereits jetzt alle wichtigen Informationen zur Jahrestagung 2013. Unter www.gots-kongress.org können Sie auch die Abstracts für Ihre Kongressbeiträge einreichen. Wichtig: Die Abstractfrist endet am 1. Dezember 2012.

GOTS-Kongress 2013
www.gots-kongress.org

GOTS-Kongress 2012
Die Bildergalerie aus Salzburg

Veranstaltungshinweise der GOTS

Am 1. und 2. Februar 2013 findet die 23. Jahrestagung des Berufsverbandes für Arthroskopie in Düsseldorf statt. Berufspolitische Themen gewinnen vor dem Hintergrund des allgemeinen Kostendrucks in Praxis und Klinik eine zunehmende Bedeutung. Schwerpunktmäßig möchten die Organisatoren der Jahrestagung, die unter dem Patronat der GOTS stattfindet, diskutieren, wie durch Möglichkeiten eines optimierten Prozessmanagements diesen Herausforderungen begegnet werden kann. Klinisch-operative Themen zu aktuellen Fragestellungen aus der Arthroskopie werden im Wechsel mit berufspolitischen Themen präsentiert. Den Kongressflyer finden Sie im hier, GOTS-Mitglieder erhalten einen Rabatt von 10 Prozent auf den Tagungsbeitrag.

Für Kurzentschlossene weisen wir auch auf das 11. Sporttraumatologische Symposium der Sportklinik Stuttgart am 1. Dezember 2012 hin. Den Flyer zum Symposium finden Sie ebenfalls im Anhang.

Verbandsärzte: Christian Schneider übernimmt Staffelstab von Hubert Hörterer

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Verbandsärzte Deutschland kam es zu einer Verjüngung an der Spitze. Der langjährige Vorsitzender der Verbandsärzte und noch immer als Leiter der medizinischen Kommission der FIS tätige Hubert Hörterer übergab die Präsidentschaft in geordneten Verhältnissen an Christian Schneider, den leitenden Verbandsarzt des Bob- und Schlittenverbandes.

In ihren Ämtern bestätigt wurden die stellvertretenden Vorsitzenden Bernd Wolfarth und Hans-Peter Boschert, Schriftführer Martin Engelhardt und Beiratsmitglied Casper Grim. Als Nachfolger des bisherigen Schatzmeisters wurde Matthias Ritsch gewählt.

Neben der Wissensvermittlung und der Förderung junger Kollegen im sportärztlichen Einsatz verstehen sich die Verbandsärzte als Interessenvertretung zur Verbesserung der Stellung der Ärzte in den Verbänden und im DOSB. Diesbezüglich wurde auf der Versammlung auch ein Antrag an den DOSB verabschiedet.

Traditionelles Anti-Doping-Seminar
Neben den Update-Informationen der NADA für den praktisch tätigen Sportarzt durch Martina Klein und einem Vortrag zum Andidopingmanagement aus verbandlicher Sicht durch Bernd Wolfarth gab es zwei wichtige Fachvorträge: Toni Graf-Baumann gab einen fundierten Überblick über den Einsatz von erlaubten Schmerzmitteln, insbesondere von Diclofenac. Wilfried Kindermann bot eine Übersicht zum legalen Einsatz von Cortison als Therapie in Abgrenzung zum illegalen Einsatz zum Zwecke der Leistungsmanipulation.

Schwere Verletzungen auch mit Todesfolge in neuen Wintersportdisziplinen
Hubert Hörterer präsentierte fundierte FIS-Studien über die tatsächlichen Verletzungen und Gefahren im Ski-Hochleistungssport. Er forderte die konsequente Umsetzung der Forderungen und Empfehlungen der medizinischen Kommission. Leider könnten die Ärzte jedoch nur Empfehlungen geben. Entscheidungen würden häufig aus wirtschaftlichen und medialen Gründen gegen ärztlichen Rat getroffen.

Peter Brucker präsentierte beeindruckende Präventionsmaßnahmen der FIS, um Knieverletzungen im alpinen Ski-Rennsport zu minimieren.

Bestürzend waren die Ausführungen von Heinz Kusche zu den schweren Verletzungen in den neuen Snowboard-Freestyle-Wettbewerben. Etliche Todesfälle unterstreichen, dass die Forderung der Verbandsärzte konsequenter umgesetzt werden müssen. Die Hauptforderung der Verbandsärzte waren:

Das wissenschaftliche Symposium wurde durch Vorträge zur Überlastungssymptomatik von Bernd Wolfarth und Aspekten der Ernährung am Wettkampftag durch Claudia Osterkamp-Baehrens abgerundet.

Fechten aus sportmedizinischer Sicht

Seit Beginn der Olympischen Spiele im Jahr 1896 ist Fechten eine der ausgewählten Sportarten. Im 17. Jahrhundert gehörte die Fechtkunsterziehung in Militärschulen und Universitäten. Während dieser Zeit entwickelte sich das Akademische Fechten, das nach streng definierten Regeln in fester Mensur (definierter Abstand der Sportler) durchgeführt wurde. Davon unabhängig entwickelte sich der moderne Fechtsport.

Beim modernen Sportfechten unterscheidet man drei verschiedene Waffen: Das Florett und der Degen sind Stichwaffen, der Säbel eine Hieb- und Stichwaffe. Je nach Waffe gibt es eine unterschiedlich definierte gültige Trefffläche und ein verschiedenes Regelwerk. Im Florett- und Säbelfechten erfolgt der Kampf nach den Regeln „Treffen, ohne getroffen zu werden“. Beim Florettfechten gilt nur der Rumpf (Torso) als gültige Trefffläche. Beim Säbelfechten wird nur ein Treffer gezählt, der oberhalb der Gürtellinie gesetzt wird. Nur im Degenfechten gilt der gesamte Körper als gültige Trefffläche. Außerdem gibt es Doppeltreffer, wenn beide Degenfechter innerhalb einer bestimmten Zeitspanne treffen. Dies führt zu einem anderen taktischen Vorgehen als beim Säbel- oder Florettfechten. In den letzten 30 Jahren hat sich neben dem Fußfechten das Rollstuhlfechten etabliert.

Trainingsmerkmale im modernen Fechtsport
Ein besonderes Augenmerk wird neben dem fechtsportspezifischen Training auf das Grundlagenausdauer-, Athletik- und Schnellkrafttraining gelegt. Entscheidend für den Erfolg sind die jeweilige Tagesform sowie die psychische Stabilität des Athleten.

Akute Verletzungen
Im Fechtsport kommt es selten zu akuten Verletzungen. Dabei muss unterschieden werden, ob die Verletzung während des Fechtens oder im Rahmen des Begleittrainings auftritt. Ausgelöst durch mangelndes Training, Überlastung, nicht adäquate Fechtkleidung oder situationsbedingt werden verschiedene akute Verletzungen festgestellt. Dabei sind am häufigsten Fuß- und Sprunggelenke (26 %), die Wirbelsäule (21 %) und das Handgelenk der waffenführenden Hand (21 %) betroffen.

Häufige Überlastungsschäden
Überlastungsschäden werden durch fechtsportspezifische Bewegungen begünstigt und treten insbesondere bei Übertraining, unregelmäßigem Training sowie bei strukturellen Veränderungen auf. An erster Stelle stehen bei Überlastungsschäden die Kniegelenke (34 %). Im Einzelnen handelt es sich dabei um einen nicht weiter differenzierbaren vorderen Kniegelenkschmerz bei gleichzeitig bestehender Einschränkung der Hüftbeuger und Abschwächung der Hüftstreckmuskulatur des vorderen Beines. Es folgen das Kniescheibenspitzensyndrom, die Ansatzentzündung des Kniescheibenbandes sowie die Schleimbeutelentzündung unterhalb des Kniescheibenbandes. An zweiter Stelle folgen Überlastungen an Fuß- und Sprunggelenken (24 %) mit Tendinosen und Peritendinosen im Bereich der Achillessehne und der Ferse sowie Mittelfußschmerzen. Bei langer Fechtkarriere finden sich nicht selten Gelenkkörper im oberen Sprunggelenk des vorderen Fußes. An dritter Stelle folgen Überlastungen am Unterschenkel (11 %) mit innerem Schienbeinkantensyndrom beidseits, dem Fußheber- sowie dem Fußaußenrandhebersyndrom.

Prävention
Aufgrund des unterschiedlichen Verteilungsmusters bei akuten Verletzungen und Überlastungsschäden in den verschiedenen Altersgruppen müssen detaillierte Empfehlungen gegeben werden. Um die gehäuft auftretenden Verletzungen und Überlastungen an Fuß- und Sprunggelenken zu vermeiden, sollte zum einen auf eine exakte Durchführung der Beinarbeit geachtet werden. Zum anderen sollte eine konsequente Einlagenversorgung erfolgen, da es nachweislich am vorderen sowie hinteren Fuß zu erheblichen Druckbelastungen an unterschiedlichen Bereichen des Fußes kommt. Aufgrund der profilierten Fechtstellung sowie des Passganges sind typische muskuläre Dysbalancen an Rumpf und Extremitäten festzustellen. Um diese zu vermeiden, sind ein ständiges Ausgleichstraining sowie ein frühzeitiges Krafttraining ab dem Jugendalter notwendig.

Tabelle 1: Akute Sportverletzung (Wettkampfphase 1993-1996)

bis 16 Jahre älter als 16 Jahre Summe
Hand, Handgelenk 49 22,0% 32 13,7% 81 17,8%
Ellenbogen, Unterarm 5 2,2% 5 2,1% 10 2,1%
Schulter 4 1,8% 11 4,7% 15 3,2%
Wirbelsäule 35 15,7% 67 38,0% 102 22,4%
Oberschenkel/Hüftregion 39 17,5% 31 13,3% 70 15,3%
Kniegelenk 22 9,9% 13 5,5% 35 7,6%
Unterschenkel 3 1,3% 4 1,7% 7 1,5%
Fuß/Sprunggelenke 65 29,2% 70 30,0% 135 29,6%
Summe 222 100,0% 233 100,0% 455 100,0%

 

Tabelle 2: Überlastungsbedingte Beschwerden (Wettkampfphase 1993-1996)

bis 16 Jahre älter als 16 Jahre Summe
Hand, Handgelenk 6 3,8% 4 2,1% 10 2,9%
Ellenbogen, Unterarm 2 1,2% 6 3,8% 8 2,3%
Schulter 4 2,5% 26 16,6% 30 8,7%
Wirbelsäule 21 13,4% 8 5,1% 29 8,5%
Oberschenkel/Hüftregion 15 9,6% 18 11,5% 33 9,6%
Kniegelenk 70 44,8% 56 35,8% 126 36,9%
Unterschenkel 6 3,8% 11 7,0% 17 4,9%
Fuß/Sprunggelenke 32 20,5% 56 35,8% 88 25,8%
Summe 156 100,0% 185 100,0% 314 100,0%

Über den Autor: Dr. med. Axel. Jäger; Facharzt für Orthopädie, Praxisklinik in Tauberbischofsheim; Chirotherapie, Sportmedizin, Unfallarzt für Berufsgenossenschaften; Ambulante Operationen mit Tätigkeitsschwerpunkt arthroskopische Knie- und Fußchirurgie; betreuender Orthopäde des Olympiastützpunktes Fechten Tauberbischofsheim seit 1985; Verbandsarzt seit 1985; Olympiaarzt 2004 in Athen; ehemaliger Degen-Nationalfechter

4 Antworten

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