Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

Sportarzt des Jahres

Die Auszeichnung „Sportarzt des Jahres” wird jährlich von den Verbandsärzten Deutschland e.V. und der GOTS auf dem Jahreskongress der GOTS verliehen. Das Vorschlagsrecht steht dem Vorsitzenden der Verbandsärzte, dem Präsidenten und den Vizepräsidenten der GOTS zu. Vorschläge können auch Sportärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie das Präsidium der „Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention” einreichen. Über die Auszeichnung als „Sportarzt des Jahres” entscheidet der Vorstand der GOTS mit einfacher Mehrheit.

Der „Sportarzt des Jahres” muss einige Voraussetzungen erfüllen: unter anderem die kontinuierliche Betreuung einer Nationalmannschaft einer olympischen Sportart als Verbandsarzt bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und/oder Olympischen Spielen, absolute Zuverlässigkeit in Sachen Antidoping, aktiver Einsatz im betreuenden Verband zur Vermeidung von Sportverletzungen und Sportschäden, strikte Einhaltung einer ethisch sauberen Medizin sowie überdurchschnittliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der praktischen Sportmedizin.

Sportarzt des Jahres 2023 
Dr. Christian Nührenbörger

Sportarzt des Jahres 2023

Dr. Christian Nührenbörger

Leiter der Abteilung für Sportorthopädie und Chef de service adjoint de la Médecine du Sport et de la Prévention am Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) ist von Europas größter Vereinigung für Sportorthopädie zum „Sportarzt des Jahres 2023“ gekürt worden.

Nührenbörger, der in diesem Jahr gleichzeitig Kongresspräsident der Gesellschaft für orthopädisch-traumatologische Sportmedizin und Gastgeber in Luxemburg ist, wird für seine länderübergreifenden Verdienste in der Sportmedizin geehrt. Die Auszeichnung wird bereits zum 2. Mal einem Luxemburger zuteil – 2016 war bereits Dr. Axel Urhausen vom CHL zum Sportarzt des Jahres ernannt worden.

„Mir fehlen die Worte, ganz große Überraschung. Ihr seid verrückt“, sagt Nührenbörger, der von der Auszeichnung völlig ´überrumpelt´ wurde. „Ich danke der GOTS, den Verbandsärzten, meinen Kollegen Romain Seil und Axel Urhausen und natürlich meiner Familie für die Unterstützung. Es ist mir eine große Freude, den Titel anzunehmen.“ …

Weiterlesen können Sie in der Liste:  Alle Preisträger von 2002 – 2023 — Dr. Christian Nührenbörger

Alle Preisträger von 2002 – 2023

Sportarzt des Jahres 2023

Dr. Christian Nührenbörger

Leiter der Abteilung für Sportorthopädie und Chef de service adjoint de la Médecine du Sport et de la Prévention am Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) ist von Europas größter Vereinigung für Sportorthopädie zum „Sportarzt des Jahres 2023“ gekürt worden.

Nührenbörger, der in diesem Jahr gleichzeitig Kongresspräsident der Gesellschaft für orthopädisch-traumatologische Sportmedizin und Gastgeber in Luxemburg ist, wird für seine länderübergreifenden Verdienste in der Sportmedizin geehrt. Die Auszeichnung wird bereits zum 2. Mal einem Luxemburger zuteil – 2016 war bereits Dr. Axel Urhausen vom CHL zum Sportarzt des Jahres ernannt worden.

„Mir fehlen die Worte, ganz große Überraschung. Ihr seid verrückt“, sagt Nührenbörger, der von der Auszeichnung völlig ´überrumpelt´ wurde. „Ich danke der GOTS, den Verbandsärzten, meinen Kollegen Romain Seil und Axel Urhausen und natürlich meiner Familie für die Unterstützung. Es ist mir eine große Freude, den Titel anzunehmen.“

Mit Dr. Christian Nührenbörger ist die nicht-chirurgische Sportorthopädie als Säule der sportmedizinischen Betreuung auch in Luxemburg nicht mehr wegzudenken. Inzwischen musste im Wartezimmer des CHL für seine Notfall-Sprechstunde sogar ein Nummer-Zieh-Gerät installiert werden.

Nührenbörger studierte Humanmedizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (D), mit Auslandsaufenthalten in Lille und in den USA. Seine Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie absolvierte er u.a. an der Klinik für Unfallchirurgie der Universität Magdeburg, dem Krankenhaus für Sportverletzte Hellersen sowie der Orthopädischen Klinik der Universität des Saarlandes in Homburg/Saar. 1997 erfolgte die Promotion mit einer Dissertation zu „Frakturen und Luxationen der Fußwurzelknochen“.

Er absolvierte Zusatzbezeichnungen in Sportmedizin und Chirotherapie sowie Ausbildungen in Osteopathischer Medizin, Atlastherapie sowie Manualmedizinischer Diagnostik und Therapie bei bewegungsgestörten Säuglingen und Kindern.

Seit 2004 ist er tätig im Centre Hospitalier de Luxembourg. In Containern auf dem Klinik-Parkplatz gestartet, hat er es mit seiner Hartnäckigkeit geschafft, in Teamarbeit mit Romain Seil, seinen Bereich als Leiter der Sportorthopädie in der Sportmedizin zu etablieren.

Nührenbörger verfügt über langjährige Erfahrungen in der sportmedizinischen Betreuung von Vereinen, Verbänden und Nationalmannschaften in Deutschland und Luxemburg in verschiedensten Sportarten – u.a. Rudern, Fußball, Triathlon – bei nationalen und internationalen Sportereignissen. So war er als Arzt u.a. bei den 3 letzten Olympischen Spielen für Luxemburg, sowie bei den Europa-Spielen und den Europäischen Jugendspielen.

Der Arzt hat sein Engagement und Fachwissen aber nicht nur bei der Betreuung von Sportlern auf höchstem Niveau bewiesen – sein Einsatz gilt genauso den Freizeit- und Gesundheitssportlern bis hin zum „bewegten oder zu bewegenden“ Patienten.
 

Er legt großen Wert auf die ethischen Grundprinzipien des ärztlichen Berufs. So fiebert er mit seinen Sportlerpatienten und freut sich über gute Leistungen, lehnt aber Erfolge um jeden Preis ab. Seine Haltung im Kampf gegen Doping und Machtmissbrauch im Sport war und ist immer eindeutig und exemplarisch.

Seit 2003 ist Christian Nührenbörger Mitglied der GOTS, seit 2022 im Vorstand, arbeitet im Komitee Kindersportorthopädie und der Kommission Bildung mit. In Luxemburg ist er Mitglied der Medizinischen Kommission des Nationalen Olympischen Komitees sowie des Vorstands des Olympiastützpunktes LIHPS.

Ab Oktober wird er die Leitung der Sportmedizinischen Abteilung des CHL übernehmen.

Fotos: ©Peter Binz (CH)

Dr. Karheinz Zeilberger – posthum Sportarzt des Jahres 2022

Laudatio von Dr. Helmut Pabst (gekürzt)

Es fällt mir nicht leicht, hier vor Ihnen zu stehen und eine Laudatio auf den verstorbenen Kollegen Dr. Karlheinz Zeilberger, meinem Hausarzt und Freund zu halten. Viel lieber wäre mir, er würde vor Ihnen stehen und einen Vortrag aus seinem umfangreichen Wissensspektrum halten. Ich könnte mir gut vorstellen: ein Referat zum Thema „Adäquate Anwendung der Laktat-Leistungsdiagnostik bei der Trainingssteuerung im Hochleistungssport.“ Ein Thema, das auch von vielen unseren Trainern nicht wirklich verinnerlicht wurde. Aber auch ein Referat über Antidoping, über die Reanimation am Spielfeldrand oder das brisante Thema „Schmerzmittel im Sport“ könnte ich mir sehr gut vorstellen. In diesen Themen u.v.a. war unser Kollege Dr. Karlheinz Zeilberger sattelfest.

Seine sportmedizinische Karriere begann er am Lehrstuhl für Sportmedizin und Prävention an der TU München unter Prof. Dr. med. Dieter Jeschke.

Seit 1988 betreute er als Verbandsarzt der DESG die deutschen Eisschnellläufer und Short Tracker, ebenso bei den Olympischen Spielen 1998, 2002 und 2006.

Bei der Sportphysiotherapie im Deutschen Olympischen Sportbund hat er die Sportpysiotherapeuten für Weltmeisterschaften und Olympische Spiele mit vorbereitet. Im Antidoping Kampf war er für die Dopingkontrollagentur PWC GmbH und den Internationalen Skiverband FIS tätig und für die Verbände des BLSV hat er Antidoping-Seminare veranstaltet.

Seit 1991 war Dr. Zeilberger Mitglied des Bayerischen Sportärzteverbandes und als Schatzmeister hatte er unsere Finanzen immer im Griff. Er war Mitinitiator bei den sportmedizinischen Untersuchungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wurden. Die erste, die zusagte, war übrigens 2010 die Techniker Krankenkasse. Inzwischen sind es weit über zwanzig Krankenkassen. Eine Aktion, die dann auch in der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention bundesweit ausgebaut worden ist.

Sein sportmedizinisches Wissen hat er mit uns allen immer geteilt. Seinen Sportlerinnen und Sportlern, Patientinnen und Patienten war er ein unersetzlicher Ratgeber und Freund – nicht nur in seiner stark frequentierten sportmedizinischen Untersuchstelle des BLSV und des BSÄV in München.

Seine Nominierung zum Sportarzt des Jahre 2022 hat ihn noch vor seinem, auch für uns doch überraschenden Tod, erreicht und er hat sich riesig gefreut. Posthum möchten seine Familie, die heute auch anwesend ist, und ich für diese großartige Ehrung bedanken.

Der Tod ist ja für uns alle ein täglicher Begleiter. Nicht nur wir Mediziner behaupten ja, der Tod sei etwas Normales und gehöre zum Leben. Aber wenn er uns dann das Liebste, einen Freund, ein Mitglied aus unserer Familie oder liebgewordene Mitmenschen wegnimmt, stehen wir erstmal da und fragen uns: „Warum?“ Eine Antwort weiß ich nicht und wenn ich es versuchen wollte, würde die Antwort immer nur ein müder Versuch einer Erklärung sein.

Karlheinz, Du fehlst nicht nur deiner Familie, die heute alle da sind, sondern auch uns sehr. Du warst ein Mensch, ein Freund, ein toller Kollege und Du hast Spuren im unserem Leben hinterlassen, die uns noch oft an Dich erinnern werden.

Zum Schluss möchte ich meinen aufrichtigen Dank an die Jury, die dir diese Auszeichnung verleihen hat, aussprechen.

Prof. Dr. Anja Hirschmüller ist GOTS-Sportärztin des Jahres 2021

Sie hat eine unbestrittene sportorthopädische Expertise, wissenschaftliche Super-Power, praktische Erfahrung, ein internationales Netzwerk, unglaubliche Präzision, Umsetzungsvermögen, Schlüsselpositionen in diversen Sportverbänden, wissenschaftlichen Gesellschaften und Komitees.
Dazu kommen Führungsstärke, Menschlichkeit, Bescheidenheit und immer gute Laune – dementsprechend immer mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen.
Anja Hirschmüller, sie ist «das Gesamtpacket» einer perfekten Sportorthopädin. Und daneben: auch noch ein toller Mensch, eine liebevolle Mutter und eine riesige Inspiration für viele junge Ärzte. Aber auch für alle, die das Privileg haben, mit Anja Hirschmüller Zeit zu verbringen.


Ihr Lebenslauf ist beeindruckend: Nach dem Studium in Tübingen, Heidelberg, Montpellier und Freiburg folgten die Facharztausbildung für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie 2014 die Habilitation für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin an der Universität Freiburg. 2008, 2012, 2016 und 2018 begleitete sie als Mitglied des deutschen Paralympic-Teams die Olympia-Sportler nach Peking, London, Rio de Janeiro und Pyeongchang und ist seit 2017 leitende Ärztin Leitungssport des Deutschen Behindertensportverbandes. Ihre Expertise ist in der Fachwelt gefragt, so ist sie Mitglied der Medizinischen Expertenkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes, des Wissenschaftsrates der deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, Boardmitglied der ESSKA, Leiterin des Expertenkomitees „Konservative Therapieverfahren und Rehabilitation“ der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA), Mitglied der GOTS-Komitees Muskel/Sehne und Register und des Expertenkomitees „Physiotherapie/Rehabilitation“ der Deutschen Kniegesellschaft sowie in zahlreichen, z.B. der AGA, DGSP, GOTS, DGOU, DGMM, DEGUM, DGOOC, SEMS.
Anja Hirschmüller verkörpert in höchster Form die medizinischen und moralischen Aspekte einer vorbildlichen Sportärztin. Mit unermüdlichem Engagement, überdurchschnittlichen Fähigkeiten und ihrer äußerst sympathischen Art ist sie zu einer unverzichtbaren Größe in der europäischen Sportmedizin aber auch in vielen Fachgesellschaften und Verbänden geworden.

Die GOTS ist stolz, diesen Preis an Frau Professorin Dr. Anja Hirschmüller zu vergeben – und ihre außergewöhnliche Leistung somit zu würdigen.


Spitzen-Sport-Medizin: Dr. Gunter Frenzel aus Berlin ist Sportarzt des Jahres 2020

„Sport ist Emotion und Leidenschaft. Als Sport-Arzt muss man emotional UND kompetent sein, sonst erreicht man den Sportler nicht“, sagt Dr. med. Gunter Frenzel, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin.


Er muss es wissen. In 30 Jahren hat Frenzel über 50 Athleten zu Olympiasiegen, EM- und WM-Medaillen medizinisch begleitet. Für sein Engagement im Spitzen- und Breitensport, sowie bei der Fort- und Weiterbildung junger Mediziner ist er von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) jetzt zum „Sportarzt des Jahres 2020“ gekürt worden.
Gunter Frenzel ist Vollblutmediziner, profitiert von einem riesigen Erfahrungsschatz, kennt den Sport von beiden Seiten. Er selbst war im Leistungssport bis in höchste Klassen aktiv – in der Nordischen Kombination, im Rudern und später im Triathlon. Sein weitester Sprung der Schanze: 94 Meter!
Frenzel, 1949 im Erzgebirge geboren, geht zum Studieren nach Greifswald. Seine Promotion 1981 zum Thema “Leistungsmedizinische Untersuchungen zur Trainings- und Wettkampfstruktur beim Boxen“, bildet später eine wesentliche Grundlage für olympische Erfolge der DDR-Boxer in den 80er Jahren. Es folgen Weiterbildungen in der Unfallchirurgie, Physiotherapie und Physikalisch-rehabilitativen Medizin in Greifswald – Berlin – Dresden – Kreischa. Dann der Facharzt für Orthopädie.
Es kam der Mauerfall. Arztwechsel von einem System ins andere. Frenzel macht sich selbständig und gründet in Berlin eine Gemeinschaftspraxis für Orthopädie-Traumatologie-Sportmedizin und Tagesklinik für Arthroskopie “alles in einer Hand”. Ein Vorhaben, das es zu dieser Zeit bislang kaum gab. “Kredit aufnehmen für ein Konzept mit ungewissem Ausgang war ein schwerer Gang”, erinnert sich der Doc. Aber er geht ihn unermüdlich. Aus heutiger Sicht ist die Tages-Klinik ein Erfolgsmodell!

Ab 1993 bringt der sympathische Mediziner seine sportmedizinischen Erfahrungen als Mitorganisator des Berliner Arthroskopie-Symposiums und im Format „Gelenk- und Sportmedizin“ in Oberwiesenthal (2021 zum 38. Mal) ein, ab 1995 auch im Arthroskopie Grundkurs in Berlin. Nachwuchs und etablierte Mediziner können gleichermaßen von seinem Fundus evidenz- und erfahrungsbasierten Wissens profitieren.
1998 folgt der Facharzt für Orthopädie-Unfallchirurgie / D-Arzt.
Von Anfang an weiß Frenzel eines: Sportmedizin – das funktioniert nur im Team. Für Sportler ist der Sportmediziner auch Psychologe, muss Wärme ausstrahlen, beim Verarbeiten von Niederlagen helfen. Frenzel: „Da muss man sich hautnah reinversetzen können.“
Dass er das kann, zeigen seine Erfolge. Noch heute betreut Frenzel unter anderem konsiliarisch Sportler in den Olympiastützpunkten Berlin und Frankfurt /Oder. Als Scout für Hochleistungssportler fragt er schon mal die Eltern der 6 bis 10-Jährigen: “Wollen Sie Streicheleinheiten oder die Realität des Leistungssportes hören? Zielorientiert – leidensfähig – welche Sportart passt zu meinem Kind? Hochleistungssport ist physiologischer Grenzbereich.“
Gelebte Sportmedizin ist immer auch Wettkampfbetreuung. Frenzel ist Stolz auf das erwiesene Vertrauen der Internationalen Sportverbände im Eisschnelllauf, seine Funktionen als „Race Doctor“
bei 25 Weltcups und Weltmeisterschaften von 1999-2018, sowie im Bob-Skeleton-und Rennschlittensport (27x Race Doctor bei WC / WM von 1998 – 2020).
Seine größte Leidenschaft bleibt der Skisport. Deshalb unterstützt Frenzel ehrenamtlich in einem Nachwuchs- Projekt des DSLV das nördlichste Skisprungzentrum in Bad Freienwalde (bei Berlin). Er sagt: „Die Kinder und Jugendlichen liegen mir am Herzen – wie entwickelt und entdeckt man Talent? Wie hält man sich fit?“


Noch lange denkt Frenzel nicht ans Aufhören. Seine Frau, die beiden Kinder und sieben Enkelkinder sind ebenso sportbegeistert und mit ihm sportlich unterwegs: Rad-Ski-Joggen-Skaten – samt Wettkämpfen. Unter anderem nahm Gunter Frenzel an 36 Worldloppet Ski-Marathons (Europa-Kanada-Japan -Australien-Neuseeland) teil und ist Worldloppet Master im Ski-Marathon. „Ich danke meiner Familie für so viel Verständnis meines Sportengagements“, betont er. Und: „Ich danke auch allen meinen Lehrern auf meinem medizinischen und sportlichen Weg!“
In der Tagesklinik Esplanade in Berlin-Pankow absolvieren Frenzel und seine Kollegen rund 1200 bis 1400 Operationen im Jahr. Frenzels Spezialgebiet: die Kreuzband- und Meniskus-Chirurgie. Das Esplanade Team betreut unter anderem das Eishockey-Profi-Team EHC Berlin seit 25 Jahren.
Sein Rat an den Sportmediziner-Nachwuchs: „Man sollte selbst Sportler sein, selbst erleben, wie weh es tut, im Grenzbereich! Und: Demut zeigen vor dem Sportler. Denn der Hochleistungssportler ist zielorientiert und ordnet einen ganzen Lebensabschnitt ohne Wenn und Aber dem Sport unter. Sportmedizin ist auch hohes Ehrenamt. Da zählen Kollegialität – fair play – Wille.”


Frenzels Mission: Olympia 2024 für „seine“ Nachwuchssportler in vielen Disziplinen.

Zur Ski-Weltmeisterschaft 2015 in Oslo.

Dr.med.univ. Gerhard Oberthaler ist Sportarzt des Jahres 2019

Dr. med. univ. Gerhard Oberthaler ist auf dem gerade zu Ende gegangenen 34. Jahreskongress der GOTS zum Sportarzt des Jahres gewählt worden. Der 59-jährige Unfallchirurg und Sportarzt aus Salzburg nahm die Auszeichnung freudestrahlend und etwas verwirrt entgegen: „Ich bin total überrascht, weil ich wirklich nichts wusste.“
Oberthaler ist in Linz geboren, verbrachte seine Schuljahre in Steyr und absolvierte sein Medizinstudium in Innsbruck. „Neben dem Studium war er in Innsbruck Skilehrer, Taxifahrer und Model“, verriet Laudator Dr. Klaus Dann. Und weiter: „Er ist ein sehr kritischer Zeitgeist, hat sich um den medizinischen Nachwuchs gekümmert und die GOTS-Sportarzt-Zertifikate mit organisiert. Seine Leidenschaft gilt dem Eishockey – dort hat er sich vor allem der Prävention von Sportverletzungen verschrieben. Gerhard Oberthaler steht für geradlinig, ehrlich, rockig und Durchhaltevermögen“, so die emotionale Laudatio. Freunde und Familie kamen zur Ehrung ins Salzburg Congress Center. Gerhard Oberthaler selbst wünscht sich: „… dass noch viel mehr junge Ärzte heute Feuer finden für den Sport und die Betreuung junger Sportler.“

Kurzvita:
1979-1986 Medizinstudium in Innsbruck. 191979-1986
24.4.1986 Promotion zum Doktor med. univ.
1986-1990 Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz / Anerkennungsprüfung des österr. Medizinstudiums in Amerika
1991-1996 Facharztausbildung im Unfallkrankenhaus Salzburg
seit 1997 Facharzt für Unfallchirurgie im Unfallkrankenhaus Salzburg
1997 Ordinationseröffnung
seit 1997 Oberarzt im Unfallkrankenhaus Salzburg

Sportarzt des Jahres 2018: Dr. med. Christian Schneider (München)

Dr. Christian SchneiderDer Sportarzt des Jahres 2018 heißt Dr. med. Christian Schneider und kommt aus München. Die traditionell von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) vergebene Auszeichnung wurde dem Leitenden Verbandsarzt des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) am Freitag in Hamburg im Rahmen des Deutschen Olympischen Sportärztekongresses verliehen. Seit vielen Jahren ist die sportorthopädische Expertise von Dr. Schneider bei Winter- und Sommersportlern gleichermaßen gefragt – und ebenso von nationalen und internationalen Verbänden und Organisationen. Die bestmögliche Betreuung von Athleten und Patienten konnte der Orthopäde im vergangenen Jahr mit der Einrichtung seines Orthopädiezentrums Theresie in München verwirklichen.

Laudator Resch: „Gibt nichts, was er nicht schafft“

„Wir sind froh, dass wir Christian Schneider als Leitenden Mannschaftsarzt gewinnen konnten“, sagt Alexander Resch in seiner Laudatio. „Es gibt nichts, was er nicht schafft – und ist die Herausforderung auch noch so groß“, so der Rodel-Olympiasieger von Salt Lake City 2002 im Doppelsitzer, der im Vorstand des BSD für das Leistungssport-Management verantwortlich ist. „Christian Schneider genießt das uneingeschränkte Vertrauen seiner Mannschaftskollegen – und vor allem das seiner Athleten.“

Führende Sportmediziner als Lehrmeister

Dr. Schneiders sportliche Ambitionen wurden schon im Alter von 14 Jahren durch eine schwere Verletzung jäh gestoppt. „Es war aber auch der Anstoß, es als Arzt besser machen zu wollen“, sagt er in der Rückschau. Seine Ausbildung zum Orthopäden war geprägt von führenden Sportorthopäden wie Prof. Hartmut Krahl vom Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen.
Dr. Hubert Hörterer, in der GOTS Vertreter des Ehrenbeirats, und der Medical Park St. Hubertus am Tegernsee unterstrichen zudem die Bedeutung einer nachhaltigen und angepassten Physiotherapie für die Rehabilitation – nach Operationen, aber vor allem auch im Umfeld des Leistungssports. Die konservative orthopädische Praxis von Dr. Volker Jägemann zeigte das ganze Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten, und wie das gesammelte Wissen aus der Sportlerbetreuung in die tägliche Arbeit am Patienten eingebracht werden kann.

Die Jahre in der Schön Klinik München Harlaching führten Schneider vom Assistenzarzt bis zum Leitenden Arzt des Rückeninstituts, Ambulanten Reha-Zentrums und Chefarzt des Sportorthopädischen Instituts. In enger Zusammenarbeit mit Prof. Michael Mayer spezialisierte er sich auf die Behandlung der Wirbelsäule. Die starke Beanspruchung in der aktiven Sportlerbetreuung sowie zahlreiche Ehren- und Verwaltungsämter hatten schließlich aber den Rückzug aus dem Operationssaal zur Folge. Seine vielen wissenschaftlichen Arbeiten – unter anderem gefördert durch den Weltfußball-Verband FIFA, staatliche Organisationen oder die Industrie – befassten sich mit verletzten Sportlern sowie einer optimierten sportmedizinischen Betreuung und Behandlung.

Olympia-Premiere in Turin 2006

„Im Jahre 2000 fragte mich Dr. Jägemann, ob ich nicht Lust hätte, einmal im Jahr die deutsche Meisterschaft der neuen olympischen Sportarten Skeleton und Damenbob zu betreuen“, erinnert sich Schneider an den Beginn seiner bis heute währenden Arbeit in dem erfolgreichen Wintersportverband. Turin 2006 waren seine ersten Olympischen Winterspiele. „An die herausragenden Leistungen unserer Athleten erinnere ich mich gern, aber auch an kritische Momente bei diesen Spielen.“ Eine Athletin war im zweiten Monat schwanger und nahm dennoch am Skeleton-Wettbewerb teil. „Auf die mediale Vermarktung und Verbreitung war ich so nicht vorbereitet“, gesteht Schneider und erzählt schmunzelnd, wie er sich schnellen Rat beim Gynäkologen seiner Frau geholt hatte: „Es hat alles geklappt: Platz vier – und ein gesunder Junge.“

Schneider kümmert sich auch um die Aus- und Weiterbildung sowie die Anti-Doping-Aufklärung. Seit 2010 leitet er als Medical Chair die medizinische Kommission des Internationalen Bob- und Schlittenverbandes (IBSF), der ihn 2014 mit dem Ethikpreis auszeichnete. In medizinischen Belangen und der Dopingbekämpfung erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), der Internationalen Sportmedizinorganisation FIMS und den anderen Wintersport-Verbänden. Als Medical Chair für das Alpensia Olympic Sliding Center war Schneider bei den Olympischen Winterspielen in PyeongChang 2018 in der Verantwortung.

Seit 2012 ist Schneider Vorsitzender des Vorstands im Verein der Verbandsärzte Deutschland e.V. und gehört dem Vorstand der GOTS an. „Ich möchte junge Sportmediziner ermutigen, den Weg auch in die Verbandsarbeit einzuschlagen“, sagt Schneider. Es brauche zwar einige Jahre, sich ein gewisses Standing und Spezialgebiet aufzubauen, Rückschläge und Widerstände inklusive – aber unvergessliche Momente und dankbare Sportler machten dies alles mehr als wett. Und die GOTS sowie die Verbandsärzte Deutschland e.V. helfen mit gemeinsamer Ausbildung und Fellowships.

Für „seine“ Sportler allzeit im Einsatz

Neben seinen umfänglichen Aufgaben auch am Olympiastützpunkt Bayern, bei der Betreuung von Kaderathleten an der Abteilung für Sportmedizin und Prävention der Technischen Universität München sowie der Medizinischen Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) oder als Leiter des Lehrstabs der DOSB-Sportphysiotherapie steht die tägliche Routine in der eigenen orthopädischen Praxis an der Theresienwiese in München im Vordergrund. Und natürlich das Wirken als Verbandsarzt. „Denn das findet schließlich nicht nur bei Olympia statt“, sagt Schneider. „Die Sportler wissen, dass ich jederzeit erreichbar bin, egal, ob es um eine Frage zu einem Medikament oder um eine akute Verletzung geht.“

Das perfekte Teamwork im Verband sei die Grundlage für solch großartige Erfolge wie jüngst bei Olympia in Südkorea. Vier Jahre nach den bitteren Ergebnissen von Sotschi „haben die Sportler sich und uns belohnt“. Ohne den Rückhalt der Familie wäre dies alles kaum möglich. Inzwischen treffen sich Schneider und seine Frau, die gleichfalls Sportmedizinerin ist, immer öfter auch bei gemeinsamen Veranstaltungen. Dr. Eva-Maria Schneider ist Vizepräsidentin des Deutschen und Europäischen Tennis Bundes sowie Mitglied der Medizinischen Kommission des Internationalen Tennisverbandes ITF. „Die Zeit Zuhause und mit unseren Kindern (18/16 Jahre) wird weniger“, sagt Schneider. Umso intensiver wird die gemeinsame Freizeit genutzt – zum Beispiel für die Besteigung des Kilimandscharo.

Sportarzt des Jahres 2017: Dr. med. Hans-Peter Boschert (Freiburg)

Selbstverständnis als Sportmediziner und Mannschaftsarzt

Der Sportarzt des Jahres 2017 heißt Dr. med. Hans-Peter Boschert und kommt aus Freiburg. Die traditionell von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) vergebene Auszeichnung wurde dem langjährigen Verbandsarzt des Deutschen Turner-Bundes (DTB) am Freitag in Berlin im Rahmen des 32. Jahreskongresses der GOTS verliehen. Der 56 Jahre alte Sportmediziner ist Turner durch und durch. Die Sportart habe ihn „geprägt“, sagt Boschert. Erst als erfolgreicher Wettkämpfer in der 1. und 2. Bundesliga – nach dem Studium in Freiburg und Pretoria (Medical University of South Africa) seit nunmehr 27 Jahren als Mediziner bei den wichtigen Events der Turnerinnen und Turner.

Dr. med. Hans-Peter Boschert (Freiburg)

Seit Sydney 2000 hat der am 10. August 1960 in Oberkirch im Schwarzwald geborene Boschert das Turn-Team Deutschland bei allen Olympischen Sommerspielen betreut. Sein persönlicher Höhepunkt allerdings war der Gewinn der Mannschafts-Bronzemedaille der Männer bei der Weltmeisterschaft 2007 in Stuttgart. „Der Erfolg war geprägt von einem unglaublichen Zusammenhalt der Mannschaft, einer einzigartigen Stimmung innerhalb des gesamten Teams und einer euphorisierenden Welle der Begeisterung durch das Publikum“, sagt Boschert.

Ein außergewöhnliches Erlebnis, aber auch eine besondere medizinisch-ethische Herausforderung waren die Spiele im vergangenen Jahr in Rio de Janeiro. Als sich Andreas Toba das Kreuzband riss, aus Loyalität dem Team gegenüber aber noch ans Pauschenpferd ging, geriet auch der Mannschaftsarzt in den kritischen Fokus der Medien. „Es war für mich nach der ersten Diagnose klar: Mit einem festen und stabilen Tapeverband kann man es verantworten, dass er am Pauschenpferd eine Übung turnt“, erklärte Boschert im August 2016 in der brasilianischen Olympia-Stadt. „Und lange Zeit zu überlegen hatten wir nicht. Andi hat das so für sich entschieden, und ich habe die Entscheidung mitgetragen.

Umfassende Kenntnisse über die Sportart, deren Strukturen und Problematiken sollte ein Verbandsarzt nach Boscherts Auffassung mitbringen. „Am besten sollte er aus der Sportart selbst kommen.“ Neben dem persönlichen Kontakt zu nationalen und internationalen Funktions- und Entscheidungsträgern sei eine regelmäßige Betreuung der Athleten in Training und Wettkampf unabdingbar – das ganze Jahr über. In Zusammenarbeit mit den Trainern könnten Präventionskonzepte erarbeitet werden.

„Der wichtigste Aspekt ist aus meiner Sicht aber die Zusammenarbeit im Team zwischen Athlet, Trainer, Physiotherapeut, Arzt, Biomechaniker, Funktionär, Ernährungswissenschaftler und Psychologe. Nur wenn alle zusammen Hand in Hand arbeiten, ist der größtmögliche Erfolg für die Mannschaft und den einzelnen Athleten möglich“, sagt Boschert. Der Mannschaftsarzt sei auch Koordinator, bei dem alle wichtigen Informationen zusammenkommen.

Das Turnen war und ist für Boschert „eine der vollkommensten und faszinierendsten Sportarten überhaupt. Es macht einfach Spaß, dabei zu sein. Turnen ist Dynamik, Kraft und Ästhetik und beinhaltet alles, was ein Sportler haben sollte: motorische und psychomotorische Eigenschaften in hoher Ausprägung“, sagt der Vater einer Tochter (20) und eines Sohnes (17), der sich seit dem 1. Januar 2000 in der Praxisklinik „Die Sportorthopäden“ in Freiburg als Arzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin und Osteopathie sowie als Ernährungsexperte niedergelassen hat.

„Eine perfekte Wahl. Ich gratuliere der GOTS zu ihrer exzellenten Entscheidung, Dr. Hans-Peter Boschert als Sportarzt des Jahres auszuzeichnen“, sagt Laudator Wolfgang Willam. Der Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes (DTB) schätzt das „angenehme und konstruktive Miteinander im Team, wobei Boschert sich als Teamplayer im Sinne des größtmöglichen sportlichen Erfolges versteht – und sich dabei persönlich nicht in den Vordergrund schiebt“.

Sportarzt des Jahres 2016: Prof. Dr. med. Axel Urhausen (Luxemburg)

Der Sportarzt des Jahres 2016 heißt Prof. Dr. med. Axel Urhausen und kommt aus Luxemburg. Der 57 Jahre alte Sportmediziner ist seit 2004 Leiter der Abteilung für Sport- und Präventivmedizin am Centre Hospitalier de Luxembourg. In diesem Jahr wurde er zudem als Gründungspräsident der LUNEX University gewählt.

GOTS Sportarzt des Jahres 2016 - Prof. Dr. med. Axel Urhausen

Prof. Dr. med. Axel Urhausen (Luxemburg)

Seit Barcelona 1992 hat Professor Urhausen an allen Olympischen Sommerspielen teilgenommen. Bis Athen 2004 war er Arzt des deutschen Olympia-Teams, seit Peking 2008 ist er Leitender Arzt des Olympia-Teams von Luxemburg. 17 Jahre lang war er Leitender Verbandsarzt des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV), außerdem mehrere Jahre Mitglied der Medizinischen Kommission des Internationalen Ruderverbandes (FISA). Er ist Kommissions- bzw. Vorstandsmitglied der Anti-Doping-Agenturen von Deutschland (NADA) und Luxemburg (ALAD). Überdies ist er Gründungs-Mitglied der Verbandsärzte Deutschlands und Co-Leiter des Nationalen Luxemburger Olympischen Sportmedizinischen Zentrums.

Wissenschaftliche Schwerpunkte seiner Arbeit, die in nicht weniger als 260 Veröffentlichungen ihren Ausdruck finden, sind die Sportkardiologie, Leistungsphysiologie, das Übertraining und die Verletzungsprävention. Nach dem Studium der Humanmedizin an den Universitäten Namur und Löwen/Brüssel war Urhausen in den Jahren von 1984 bis 2004 zunächst Assistent, dann ständiger Vertreter von Prof. Dr. Wilfried Kindermann, der Leiter des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes war. In Saarbrücken ist Urhausen bis heute außerplanmäßiger Professor der medizinischen Fakultät.

Professor Urhausen ist verheiratet und hat drei Kinder. Der frühere belgische Jugendmeister im Judo spielte auch erfolgreich Wasserball bis in die Erste Liga des Landes und erreichte bei den deutschen Master-Squash-Mannschaftsmeisterschaften den fünften Platz. Heute genießt er in seiner Freizeit das Skifahren im Telemark-Stil abseits der Pisten – und ist begeisterter Radfahrer.

„Man kann der GOTS nur gratulieren, einen derart ausgewiesenen Arzt als Sportarzt des Jahres zu ehren“, sagte Prof. Wilfried Kindermann in seiner Laudatio. „Axel Urhausen versteht es in hervorragender Weise, Theorie und Praxis zu verbinden. Er doziert nicht vom Elfenbeinturm herab, sondern packt praxisrelevante Probleme an und führt diese einer Lösung zu.“ Ob Weltmeister, Freizeitsportler oder „einfacher“ Patient – jeder fühle sich bei ihm aufgehoben und bestens versorgt. „Für jeden hat er die gleiche Empathie“, sagte Kindermann. „Sein Wissen, seine Gradlinigkeit und Loyalität haben ihm bei Sportlern und Trainern großen Respekt eingebracht. Er freut sich über die Leistungen der von ihm betreuten Athleten, würde aber niemals Leistungen um jeden Preis akzeptieren.“

Sportarzt des Jahres 2015: Dr. Lukas Weisskopf (Rheinfelden)

Lust und Leiden in der medizinischen Abteilung

Ohne eine perfekte medizinische Abteilung sind sportliche Höchstleistungen nicht möglich. Warum er nach vielen Jahren als Team-, Verbands- und Schweizer Olympia-Arzt noch mit Herz und Seele bei der Sache ist und nach zwei Winterspielen nun auch gerne einmal bei Olympischen Spielen im Sommer dabei sein würde, beschreibt der Experte für Knie- und Achillessehnenverletzungen, Dr. Lukas Weisskopf:

GOTS Sportarzt des Jahres 2015 - Dr. Lukas Weisskopf

Dr. med. Lukas Weisskopf (Rheinfelden/Schweiz)

Wie viele meiner Kollegen habe ich Tausende von Stunden am Spielfeldrand und bei diversen Sportevents verbracht. Obwohl ich schon zwölf Jahre dabei bin, macht es mir noch immer riesigen Spaß. Allerdings bereitet mir ein bisschen Sorgen, dass die Motivation der jungen Sportärzte für diese Aufgabe ein wenig schwindet. Das würde ich gerne ändern und die Lust auf diese Basisarbeit wieder entfachen.

Die Erfolge der Sportler entschädigen für manchen Ärger – manchmal auch mit Trainern und Athleten, die schnellere Fortschritte beim Heilungsprozess erwarten – und sind ein toller Lohn für die Arbeit als Teamarzt. Für mich waren jüngst besonders herausragend die Erfolge bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi von Dominique Gisin, die in der alpinen Ski-Abfahrt die Goldmedaille gewonnen hat, und Bronze für die Eishockey-Girls. Aber auch die überraschende Goldmedaille von Patrick Küng, der nach seiner schweren Kreuzband-OP im Frühjahr bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Vail in der Abfahrt grandios reüssierte und Gold gewann.

Mein Interesse, die Verletzungsmuster im Sport zu verstehen und Athleten wieder an ihre Höchstleistung heranzuführen, ist bis heute riesig. Angefangen hat meine Begeisterung für die Sportmedizin und Sportorthopädie als Handballer in der Junioren-Nationalmannschaft und mit dem RTV Basel in der obersten Schweizer Liga, der NLA. Schwere Verletzungen blieben auch mir nicht erspart. Dennoch bleibt trotz fünf Knieoperationen und dreier Kreuzbandrisse für mich die Erkenntnis, dass der Sport eine unglaublich wertvolle Lebensschule ist.

Selbst in den unschönen Verletzungszeiten kann jeder Athlet persönlich und athletisch Fortschritte erzielen und diese Erfahrung in positive Energie umwandeln. Diesen Prozess zu begleiten und maßgeblich zu steuern ist von eminenter Bedeutung neben einer perfekten konservativen oder operativen Therapie. Dabei gilt es, das Umfeld des Athleten unbedingt zu integrieren.

Voraussetzung ist ein immer maximaler Einsatz im Betreuungs-Team, aber nie mit unerlaubten Mitteln oder Methoden. Der Einsatz von Dopingmitteln wird immer raffinierter. Sportler und Mediziner sind in diesem Bereich sehr kreativ. Oft wissen die Dopingfahnder gar nicht, nach welchen Substanzen denn überhaupt gesucht werden muss. Dennoch glaube ich an den Erfolg der Antidoping-Agenturen im Kampf gegen illegale Substanzen.

Dr. med. Lukas Weisskopf
Schweizer Olympia-Teamarzt

Sportarzt des Jahres 2014: Dr. Helmut Schreiber (Freiburg)

Die Wahl zum Sportarzt des Jahres 2014 fiel auf Dr. Helmut Schreiber aus Freiburg, leitender Verbandsarzt des DLV (Deutscher Leichtathletik Verband) von 2000 – 2004 und seit 2010.

Helmut Schreiber ist studierter Psychologe und Mediziner und als Facharzt für Orthopädie mit den Zusatzbezeichnungen Sportmedizin und Chirotherapie in der Praxisklinik „Die Sportorthopäden“ in Freiburg tätig. Als Verbandsarzt und als leitender Verbandsarzt des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat er zahlreiche Athleten bei drei Olympischen Spielen, vier Weltmeisterschaften, drei Europameisterschaften, zahlreichen Hallen-Welt- und Europameisterschaften sowie auf neun Universiaden betreut.

Dr. Helmut Schreiber

Dr. Helmut Schreiber aus Freiburg, leitender Verbandsarzt des DLV (Deutscher Leichtathletik Verband) von 2000 – 2004 und seit 2010

 

„Das Gremium hat eine sehr gute Wahl getroffen“, sagte Dr. Karlheinz Graff, einst selbst DLV-Verbandsarzt und 2002 „Sportarzt des Jahres“, in seiner Laudatio. Mit seiner unbestritten großen Erfahrung als ehemaliger Spitzenathlet und als Arzt sowie „mit einem Engagement, das beispielhaft ist“, habe er sich für Athleten und deren Belange mit viel Enthusiasmus und Verantwortungsbewusstsein eingesetzt.
Schreiber ist nicht nur seit gut 40 Jahren in der Sportmedizin tätig, sondern war auch selbst ein erfolgreicher Athlet. Als Speerwerfer (Bestleistung: 92,72 Meter) wurde er unter anderem 1979 Studentenweltmeister und 1981 Deutscher Meister, 1980 belegte er Rang zwei der Weltbestenliste. Kurz vor den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles (USA) hat er seine Leichtathletik-Karriere beendet, nachdem er sich verletzungsbedingt nicht mehr qualifizieren konnte.

Die Auszeichnung zum „Sportarzt des Jahres“ wird seit 2002 jährlich von der GOTS verliehen. Zu den Voraussetzungen gehört unter anderem die kontinuierliche Betreuung einer Nationalmannschaft einer olympischen Sportart als Verbandsarzt bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und/oder Olympischen Spielen, absolute Zuverlässigkeit in Sachen Antidoping, aktiver Einsatz im betreuenden Verband zur Vermeidung von Sportverletzungen und Sportschäden, strikte Einhaltung einer ethisch sauberen Medizin sowie überdurchschnittliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der praktischen Sportmedizin.

Sportarzt des Jahres 2013: Dr. Ernst-Otto Münch (München)

GOTS – Pressenewsletter 14.06.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Sportarzt des Jahres 2013 ist Dr. med. Ernst-Otto Münch aus München. Der achtfache Mannschaftsarzt der olympischen Wintermannschaft wurde heute im Rahmen des 28. Jahreskongresses der GOTS in Mannheim geehrt.

Nachfolgend finden Sie ein Porträt des renommierten Sportmediziners, im Anhang ein Foto. Über Ihre zahlreichen Veröffentlichungen freuen wir uns sehr.

Sportarzt des Jahres 2013: Dr. med. Ernst-Otto Münch (München)

Foto Dr. med. Ernst-Otto Münch zum Download

Die Auszeichnung zum“Sportarzt des Jahres“ wird jährlich von der GOTS im Zuge des Jahreskongresses verliehen. Das Vorschlagsrecht steht dem Vorsitzenden der Verbandsärzte, dem Präsidenten und den Vizepräsidenten der GOTS zu. Vorschläge können auch Sportärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie das Präsidium der“Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention“ einreichen. Über die Auszeichnung als „Sportarzt des Jahres“ entscheidet der Vorstand der GOTS mit einfacher Mehrheit. Voraussetzung für die Nominierung sind zwei Bürgen aus dem Vorstand der GOTS sowie ein weiterer Bürge aus dem Vorstand des betreuten Sportverbandes. Der „Sportarzt des Jahres“ muss einige Voraussetzungen erfüllen, unter anderem die kontinuierliche Betreuung einer Nationalmannschaft einer olympischen Sportart als Verbandsarzt bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und/oder Olympischen Spielen, absolute Zuverlässigkeit in Sachen Antidoping, aktiver Einsatz im betreuenden Verband zur Vermeidung von Sportverletzungen und Sportschäden, strikte Einhaltung einer ethisch sauberen Medizin sowie überdurchschnittliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der praktischen Sportmedizin. 2013 heißt der Sportarzt des Jahres Dr. Ernst-Otto Münch aus München.

Dr. Ernst-Otto Münch (geb. 2.8.1950) ist Facharzt für Orthopädie, Fakultative Weiterbildung „spezielle orthopädische Chirurgie“, Zusatzbezeichnung „Sportmedizin“. Außerdem hat er 1976 sein Examen als Diplom-Sportlehrer an der Deutschen Sporthochschule Köln abgelegt. Die Approbation als Arzt und die Promotion erlangte er 1980 an der Universität Ulm.

Die Stationen seiner Laufbahn:

  • 1980-1982: Chirurg am Klinikum Garmisch-Partenkirchen
  • seit 1980 Mannschaftsarzt der Deutschen alpinen Ski-Nationalmannschaft und Verbandsarzt des Deutschen Skiverbandes
  • 1982-1987: Tätigkeit an der Orthopädischen Universitätsklinik München und mehrere Hospitationen bei Dr. J. R. Steadman, Vail/Colorado
  • seit 1984 Arzt der Deutschen Olympiamannschaft bei acht Olympischen Winterspielen und 13 alpinen Skiweltmeisterschaften
  • 1987-2002: niedergelassener Orthopäde in München und Belegarzt in der SANA-Klinik München-Sendling
  • 1997: fakultative Weiterbildung spezielle orthopädische Chirurgie
  • seit 2003 Gesellschafter der Orthopädischen Chirurgie München (OCM) und Orthopäde im Kollegialsystem der OCM

Dr. Münch hat über 20.000 Patienten operiert. Er ist Spezialist für arthroskopische Chirurgie der großen Gelenke, der Kniechirurgie, der Knorpeltherapie mit allen aktuellen operativen Verfahren und der Arthrosetherapie des Kniegelenks. Münch ist auch Experte für Sportorthopädie und Sporttraumatologie. Er gilt als einer der Top-Mediziner Deutschlands und wird in den Medien gern mit dem Beinamen „Herr der Knie“ bedacht. Münch hat unter anderem die Wintersport-Legenden Georg Hackl, Rosi Mittermaier, Maria Höfl-Riesch und Jens Weißflog behandelt. Auch Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl und die Schauspielerin Iris Berben gehörten zu seinen Patienten.

Dr. Ernst-Otto Münch ist unter anderem Mitglied bei acl study group, International Patellofemoral Study Group, ISAKOS, ESSKA, außerdem Mitglied und Instruktor der AGA (Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie), ebenso des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie, der Verbandsärzte Deutschlands und des Landes- und Bundesverbandes für ambulantes Operieren. Er ist Mitglied der GOTS seit 1986 und war viele Jahre im Vorstand der GOTS, davon vier Jahre lang als Vizepräsident. Dr. Münch ist Mitglied des Ehrenbeirates der GOTS.

Ein Gutteil seiner knappen Freizeit widmet der Mediziner dem Sport: Mountainbike, Golf – am liebsten in seinem Charity Eagles Golfclub – und natürlich Ski.

Kontakt:

Dr. med. Ernst-Otto Münch
Facharzt für Orthopädie
Orthopädische Chirurgie München
OCM Gemeinschaftspraxis GbR
OCM Klinik GmbH
Steinerstraße 6
D-81369 München
Tel.: 089 / 206082-414
E-Mail: ernst-otto.muench@ocm-muenchen.de

Mit freundlichen Grüßen
Frank Wechsel und Dr. Wolfgang Schillings, GOTS-Pressesprecher

Sportarzt des Jahres 2012: Karl-Heinz Kristen (Wien)

Sehr geehrte Damen und Herren,

anlässlich der 27. Jahreskongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) wurde gestern Abend der Sportarzt des Jahres 2012 geehrt. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf den Wiener Karl-Heinz Kristen.

Mit freundlichen Grüßen,
Frank Wechsel und Dr. Wolfgang Schillings, GOTS-Pressesprecher

Sportarzt des Jahres 2012: Karl-Heinz Kristen (Wien)

Die Auszeichnung zum „Sportarzt des Jahres“ wird jährlich von der GOTS im Zuge des Jahreskongresses verliehen. Das Vorschlagsrecht steht dem Vorsitzenden der Verbandsärzte, dem Präsidenten und den Vizepräsidenten der GOTS zu. Vorschläge können auch Sportärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie das Präsidium der „Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention“ einreichen. Über die Auszeichnung als „Sportarzt des Jahres“ entscheidet der Vorstand der GOTS mit einfacher Mehrheit. Voraussetzung für die Nominierung sind zwei Bürgen aus dem Vorstand der GOTS sowie ein weiterer Bürge aus dem Vorstand des betreuten Sportverbandes. Der „Sportarzt des Jahres“ muss einige Voraussetzungen erfüllen, unter anderem die kontinuierliche Betreuung einer Nationalmannschaft einer olympischen Sportart als Verbandsarzt bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und/oder Olympischen Spielen, absolute Zuverlässigkeit in Sachen Antidoping, aktiver Einsatz im betreuenden Verband zur Vermeidung von Sportverletzungen und Sportschäden, strikte Einhaltung einer ethisch sauberen Medizin sowie überdurchschnittliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der praktischen Sportmedizin. 2012 heißt der Sportarzt des Jahres Karl-Heinz Kristen aus Wien (Österreich).

Pressefoto_Karl-Heinz_Kristen

Ein Bewertungsgremium der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) wählte Dr. Karl-Heinz Kristen nun zum Sportarzt des Jahres 2012. „Karl-Heinz Kristen macht seit vielen Jahren eine herausragende Betreuung von Sportlern nicht nur bei Großevents wie Snowboard-Weltmeisterschaften oder dem Freestyle-Surf- und Kite-Worldcup, sondern vor allem in seiner Sportklinik. Er hat großes Engagement in die Betreuung neuer Sportarten – früher Snowboard, Inline Skating und Windsurfen, heute Kitesurfen, Wakeboarden oder Standup-Paddeln – gezeigt“, heißt es in der Begründung des Präsidiums zur Wahl. „Dr. Karl-Heinz Kristen hat sein Wissen stets in vorbildlicher Weise an die jungen Kollegen weitergegeben. Dazu ist er bis zum heutigen Tag ein äußerst aktiver und begeisterter Sportler und hat trotzdem seinen Charakter und seine Individualität beibehalten.“

Karl-Heinz Kristen wurde am 4. Oktober 1962 in Wien geboren. Als ältester von vier Brüdern waren von ihm von frühester Kindheit an Teamgeist und Kompromissbereitschaft gefragt. Der Vater, Univ. Prof. Dr. Herbert Kristen, förderte als Leichtathlet und Handballer sowie begeisterter Segler die motorischen Fähigkeiten. Die Mutter sorgte als Cellistin und Pianistin für eine musikalische Ausbildung und damit für einen guten Ausgleich bei den vier wilden Buben. Durch seinen Vater, der Facharzt für Orthopädie und später Primarius war, kam Karl-Heinz Kristen schon früh in Kontakt mit dem medizinischen Tätigkeitsfeld. Dies war sicher mit ein Grund, warum er sich nach dem Besuch des Akademischen Gymnasiums in Wien entschloss, Medizin zu studieren. Entscheidend für den weiteren Verlauf des Studiums waren die Sommerferien Ende des zweiten Semesters.

Von der praxisfernen Ausrichtung des Medizinstudiums enttäuscht, war damals der Entschluss, einen Studienwechsel vorzunehmen, eigentlich schon gefasst. Ein Besuch in Frankreich mit einem kleinen Praktikum an einer Uniklinik entwickelte sich jedoch zur einem alles verändernden Schlüsselerlebnis: Ein dortiger Ärztestreik bewirkte, dass der Medizinstudent mit den Worten „Sie sind Medizinstudent? – Gut, Sie sind jetzt unser Arzt“ empfangen wurde. Nach vierwöchigem französichem Intensivtraining auf der Orthopädie und in der Unfallambulanz war Kristen sicher, dass Medizin absolut das Richtige für ihn ist.

Der Sport, besonders verbunden mit Natur und einer ordentlichen Herausforderung, waren immer ein wichtiger Lebensbestandteil für Karl-Heinz Kristen. Mit drei Jahren stand er auf den Ski, mit sieben Jahren saß er im Segelboot, mit 13 Jahren nahm er die Herausforderung an, eines der ersten Windsurfbretter in Europa zu bändigen. Snowboarden folgte – und das zu einer Zeit, als einige Skifahrer, die der damals schmalen und langen „Bretter“ müde geworden waren, selbst Snowboards bauten. Karl-Heinz Kristen war einer davon.

Auch beim Inline-Skaten war Kristen nicht nur als Sportler aktiv, sondern entwickelte mit einem kleinen Team einen innovativen „Step-in-Schuh“, der sogar mehrfach prämiert wurde: Das funktionelle und ergonomische Design dieses Inline-Skate-Schuhs hat den Best Poster Award bei der GOTS Jahrestagung 1996 sowie den Design Award „Design Innovation“ des Design-Zentrums Nordrhein-Westfalen erhalten.

Medizinstudent und Wettkampfathlet
Während der Studienzeit war Karl-Heinz Kristen im Windsurf-Worldcup erfolgreich. Bei den vielen Trainingsaufenthalten und Wettkämpfen an den Surfstränden dieser Welt war das Medizin-Lehrbuch immer dabei. Finanziert hat sich der Medizinstudent diese doch kostenintensive Wettkampfsportart durch eine eigene Shape-Werkstatt, in der er Surfboards vom Shape über Design bis hin zur Kunststoff-Verarbeitung produziert hat. Eigenständige Medienarbeit und Sponsor-Verträge als Werksfahrer für F2 halfen ebenfalls. 1985 verhinderten die Studienregeln das Antreten bei drei Prüfungen wegen zu kurzer Vorlesungs-Inskriptionszeiten. Anstatt eine Studienzeitverkürzung zu beantragen, wurde der Bausparvertrag – ein Geschenk der Großmutter – „geopfert“ und in eine Weltreise investiert, die so lange dauerte, bis keine Studienzeit-Limitierungen mehr hinderlich war. Die Resultate bei den Windsurf-Regatten waren danach deutlich besser…

Beruflicher Werdegang
1987, im Alter von 24 Jahren, promovierte Karl-Heinz Kristen zum Dr. med. univ. 1994 beendete er die Facharztausbildung als Orthopäde und 1998 die Ausbildung im Additivfach Sportorthopädie. Seine orthopädische Ausbildung hat er an der orthopädischen Abteilung des Otto-Wagner-Krankenhauses unter der Leitung von Prof. Schwägerl mit dem Schwerpunkt Rheumaorthopädie abgeschlossen, seine Sportorthopädische Ausbildung an der orthopädischen Abteilung Donauspital / SMZ Ost unter der Leitung von Prof. Engel. An dieser Abteilung hat Dr. Kristen in seiner Funktion als Oberarzt Spezialambulanzen aufgebaut und geleitet:

  • Fußambulanz: Fuß- und Sprunggelenkschirurgie
  • Knieambulanz: Gelenkserhaltende und Arthroskopische Kniegelenkschirurgie
  • Rehablilitationsambulanz: Wiederherstellung der allgemeinen und sozialen Integration sowie orthopädisch technische Versorgung

Derzeit leitet Karl-Heinz Kristen die Sportklinik Wien – ein Kompetenzzentrum für Sportorthopädie mit einer öffentlichen Praxis sowie das Fusszentrum Wien – ein Kompetenzzentrum für die Analyse und Therapie von Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen. Auch bei der Organisation der Sportmedizin-Kongresse in Podersdorf seit 2002, der GOTS-Treffen Österreich sowie der internationalen Sportkongresse 2007, 2008 und 2010 in Ägypten war er tätig.

Der Mensch hinter dem Mediziner
Privat ist Kristen glücklich verheiratet und hat zwei Töchter. Soweit es seine Zeit zulässt, ist er immer noch gerne sportlich aktiv, und zwar in vielfältiger Hinsicht: Segeln, Surfen, Windsurfen, Kitesurfen, Snowboard, Schifahren, Laufen, Bike, Fitness und Yoga. Persönlich ist ihm Neugier, immer wieder Neues zu versuchen und zu entwickeln, sehr wichtig, wobei sein Motto dabei immer lautet: „Und es geht doch!“ Grundsätzlich ist Kristen ein Feind des Multitasking. Für ihn besteht die wahre Kunst in der Fokussierung, ohne dabei den Überblick zu verlieren.

Seine Aufgabe als Sportorthopäde hat Kristen für sich klar definiert: „Ich betrachte den Sportler nicht als Sportler, sondern als Mensch, der eine ganz besondere Aufgabe erfüllen möchte und der ein ganz konkretes Ziel verfolgt. Es liegt nicht an uns, dieses Ziel anzuzweifeln oder dem Menschen diese Fähigkeiten abzusprechen. Ich möchte diese Menschen mit meinem Wissen und mit meinem Einsatz unterstützen, ihr Ziel zu erreichen.“

Kontakt:
Dr. Karl-Heinz Kristen
Facharzt für Sportorthopädie, Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
Leiter der Sportklinik Wien,
Werdertorgasse 14 / 2. Stock / Tür 8
1010 Wien
Tel.: (01) 535 16 06
www.sportklinik.at

Sportarzt des Jahres 2011: Dr. Lothar Schwarz (Saarbrücken)

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Sportmediziner Dr. Lothar Schwarz aus Saarbrücken wurde soeben in München zum „Sportarzt des Jahres 2011“ gekürt. Schwarz arbeitet im Institut für Sport- und Präventivmedizin an der Üniversität des Saarlandes und betreut als Mannschaftsarzt die deutschen Triathleten, die mit dem Weltmeistertitel von Daniel Ünger 2007, dem Olympiasieg von Jan Frodeno 2008, dem dritten WM-Platz von Maik Petzold 2009 und dem Vizeweltmeistertitel von Steffen Justus 2010 herausragende Erfolge erzielten. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Wilfried Kindermann, der die hohen ethischen Ãœberzeugungen des Preisträgers hervorhob: „Der Erfolg von Jan Frodeno bei den Olympischen Spielen in Peking ist ein Indiz dafür, dass man auch in Ausdauersportarten Olympiasieger werden kann, ohne zu dopen.“

Das nachfolgende Textporträt ist für Veröffentlichungszwecke freigegeben, das anliegende Pressefoto zeigt Dr. Hubert Hörterer (Vorsitzender der Verbandsärzte), Dr. Lothar Schwarz (Sportarzt des Jahres 2011) und Prof. Dr. Wilfried Kindermann (Laudator).

Gern stellen wir den Kontakt zu Dr. Lothar Schwarz und weiteren Experten auf dem Gebiet der Sportmedizin her – bitte richten Sie Ihre Anfragen an gots-presse@spomedis.de.

Mit freundlichen Grüßen,
Frank Wechsel und Dr. Wolfgang Schillings, GOTS-Pressesprecher

Sportarzt des Jahres 2011: Dr. med Lothar Schwarz

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Der Sportarzt des Jahres 2011 heißt Dr. Lothar Schwarz aus Saarbrücken. Die Auszeichnung zum Sportarzt des Jahres wird jährlich von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) im Zuge des Jahreskongresses verliehen.

Lothar Schwarz wurde am 4. Oktober 1959 in Sankt Wendel im Saarland geboren und besuchte dort zunächst die Grundschule, später das Gymnasium. Schon als Kind und Jugendlicher war er sehr sportbegeistert und spielte vor allem gern Tennis und Fußball. Nach dem Abitur und der Wehrdienstzeit studierte er von 1979 bis 1985 Medizin an den Üniversitäten Heidelberg und Homburg. Als Assistenzarzt war Dr. Schwarz zunächst in der Inneren Medizin und in der Orthopädie tätig. 1987 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sport-und Präventivmedizin der Üniversität des Saarlandes unter der Leitung von Üniv.-Prof. Dr. med. Wilfried Kindermann (seit 2008 Üniv.-Prof. Dr. med. Tim Meyer) sowie seit 1994 auch Leiter des personalärztlichen Dienstes der Üniversität
Saarbrücken. Seit über 20 Jahren betreut er am Institut für Sport- und Präventivmedizin Bundes-und Landeskaderathleten fast aller Sportarten. Er erlangte in dieser Zeit die Facharztanerkennung zum Allgemeinmediziner sowie die Zusatzbezeichnungen Sportmedizin, Akupunktur und Betriebsmedizin und promovierte 1990 über endogene Opioide und Sport.

Seit 1992 ist Dr. Schwarz an der Ausrichtung von über 100 sportmedizinischen Fort-und Weiterbildungsveranstaltungen in Kooperation mit verschiedenen Kliniken, sportwissenschaftlichen Institutionen und der Ärztekammer des Saarlandes beteiligt und hat mehrere internationale wissenschaftliche Kongresse organisiert. Zusammen mit Prof. Kindermann war er 1995 für die Organisation und wissenschaftliche Leitung des 34. Deutschen Sportärztekongress zuständig. Zudem ist er regelmäßig Mitgestalter von Anti-Doping-Veranstaltungen sowohl am Saarbrücker Olympiastützpunkt als auch überregional und seit 1990 Arzt im medizinischen Betreuungsteam der Nationalmannschaft beim Deutschen Leichtathletik Verband. Seit 2003 ist Dr. Lothar Schwarz ehrenamtlich verantwortlicher Mannschaftsarzt des Triathlon-Nationalteams und leitender Verbandsarzt. In dieser Betreuungstätigkeit war er bei insgesamt zehn Welt-und Europameisterschaften, den Olympischen Spielen 2008 in Peking sowie einer Vielzahl von Weltcup-Rennen und in zahlreichen Trainingslagern, insbesondere auch Höhentrainingslagern, im Einsatz. Seit 2008 ist er Mitglied der Medizinischen Kommission des Welt-Triathlon-Verbandes (ITÜ). Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) hat ihm 2003 für sein sportmedizinisches Engagement das goldene Ehrenzeichen verliehen.

Triathlon als Wettkampfkombination der drei klassischen Ausdauersportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen ist sowohl leistungsphysiologisch als auch gesundheitlich von großem sportmedizinischem Interesse. In vielen Trainingslagern und internationalen Wettkämpfen haben ihn sowohl der Trainingsfleiß als auch die Trainingshärte der Triathleten besonders beeindruckt, ebenso wie ihre enorme Willensstärke, das Talent für höchste körperliche Fitness und mentale Stärke zu perfektionieren. Spitzensportler auf dem äußerst schwierigen Weg an die Weltspitze sportmedizinisch zu begleiten stellt für Dr. Schwarz eine äußerst interessante und instruktive Herausforderung dar. Die langjährige Erfahrung als Sportmediziner hilft ihm, um bei dieser Gratwanderung drohende Ãœber-und Fehlbelastungsgefahren zu erkennen und gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden.

Neben den bereits genannten Tätigkeiten und Funktionen ist Dr. Lothar Schwarz ärztlicher Mitarbeiter am Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland in Saarbrücken, Vorsitzender des Sportärzteverbandes Saar und Mitarbeiter und Berater der Saarbrücker Zeitung im Bereich „Sport und Gesundheit“ und hat zu dieser Thematik auch publiziert und mehrere Bücher verfasst, zuletzt 2010 im BLV-Verlag erschienen: „Das Herz-fit-Buch“.

Dr. Lothar Schwarz hat zwei erwachsene Kinder, lebt mit seiner Frau in Saarbrücken und genießt seit 25 Jahren in seiner Freizeit gerne die schöne saarländische Landschaft vom Rennrad aus. Geistige Entspannung sucht er beim Lesen und bei der Analyse von Schachpartien.

Die GOTS und der Sportarzt des Jahres

Das Vorschlagsrecht steht dem Vorsitzenden der Verbandsärzte, dem Präsidenten und den Vizepräsidenten der GOTS zu. Vorschläge können auch Sportärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie das Präsidium der „Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention“ einreichen. Ãœber die Auszeichnung als „Sportarzt des Jahres“ entscheidet der Vorstand der GOTS mit einfacher Mehrheit. Voraussetzung für die Nominierung sind zwei Bürgen aus dem Vorstand der GOTS sowie ein weiterer Bürge aus dem Vorstand des betreuten Sportverbandes. Der „Sportarzt des Jahres“ muss einige Voraussetzungen erfüllen, unter anderem die kontinuierliche Betreuung einer Nationalmannschaft einer olympischen Sportart als Verbandsarzt bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und/oder Olympischen Spielen, absolute Zuverlässigkeit in Sachen Antidoping, aktiver Einsatz im betreuenden Verband zur Vermeidung von Sportverletzungen und Sportschäden, strikte Einhaltung einer ethisch sauberen Medizin sowie überdurchschnittliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der praktischen Sportmedizin.

GOTS: Dr. Sabine Krüger ist Sportärztin des Jahres 2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit einer erneut gestiegenen Zahl von 546 Teilnehmern endete heute das wissenschaftliche Programm des 25. GOTS-Jahreskongresses 2010. Als einer der Höhepunkte der Jubiläumstagung wurde mit Dr. Sabine Krüger erstmals eine Frau als Sportarzt/-ärztin des Jahres geehrt. Dr. Krüger ist die Mannschaftsärztin der erfolgreichen deutschen Wasserspringer und die erste Person aus den neuen Bundesländern, die die renommierte Auszeichnung erhält. Bei der gestrigen Mitgliederversammlung der GOTS wurde das gesamte Präsidium um Prof. Dr. Holger Schmitt (Heidelberg) im Amt bestätigt.

Alle Texte dieses Newsletters sowie die anliegenden Fotos und Pressetexte dürfen mit Hinweis auf die GOTS honorarfrei verwendet werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Frank Wechsel und Dr. Wolfgang Schillings, GOTS-Pressesprecher

Sportärztin des Jahres 2010: Dr. Sabine Krüger

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Foto:
Dr. Sabine Krüger (Rostock), Sportärztin des Jahres 2010, und der Vorsitzende der Verbandsärzte, Dr. med. Hubert Hörterer (Rottach-Egern)

Die Sportärztin des Jahres 2010 heißt Dr. Sabine Krüger aus Rostock. Sabine Krüger wurde am 6. März 1950 in Halle an der Saale geboren, wuchs in Berlin auf und legte 1974 ihr Medizin-Staatsexamen in Rostock ab. Am Ende ihrer Facharztausbildung 1979 war sie für alle Wasserspringer in Rostock zuständig und übernahm die Verantwortung für die Nachwuchsnationalmannschaft der DDR, 1985 die für die Nationalmannschaft und nach der Wende für das gesamtdeutsche Wassserspringer-Team. Seit 1991 führt Sabine Krüger zusammen mit einem sportärztlichen Kollegen eine Gemeinschaftspraxis in Rostock. Seit 1992 war Krüger bei allen olympischen Sommerspielen im ärztlichen Betreuungsteam dabei und seit 1986 hat sie bei allen Weltmeisterschaften und bei fast allen Europameisterschaften die deutschen Wasserspringer betreut.

Die Auszeichnung zum „Sportarzt des Jahres“ wird jährlich von der GOTS im Zuge des Jahreskongresses verliehen. Das Vorschlagsrecht steht dem Vorsitzenden der Verbandsärzte, dem Präsidenten und den Vizepräsidenten der GOTS zu. Der „Sportarzt des Jahres“ muss einige Voraussetzungen erfüllen, unter anderem die kontinuierliche Betreuung der Nationalmannschaft einer olympischen Sportart als Verbandsarzt bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und/oder Olympischen Spielen, absolute Zuverlässigkeit in Sachen Anti-Doping, aktiver Einsatz im betreuten Verband zur Vermeidung von Sportverletzungen und Sportschäden, strikte Einhaltung einer ethisch sauberen Medizin sowie überdurchschnittliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der praktischen Sportmedizin.

Die Laudatio für Dr. Sabine Krüger auf dem GOTS-Jahreskongress 2010 hielt der Sportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV), Lutz Buschkow, die Ehrung erfolgte durch GOTS-Präsident Prof. Dr. Holger Schmitt und den Vorsitzenden der Verbandsärzte Deutschland, Dr. Hubert Hörterer.

Ein ausführliches Porträt von Dr. Sabine Krüger sowie Pressefotos finden Sie unten

Spitzenforschung: Die Ehrungen beim GOTS-Jahreskongress

Eine der zentralen Aufgaben der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatlogische Sportmedizin (GOTS) ist die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte in der orthopädisch-traumatologischen Sportmedizin und die Förderung der Forschung in der Sportmedizin. Gefördert werden diese auch durch die Ausschreibung von Preisen für herausragende Forschungsprojekte. Den Young Investigator Award 2010 für die Nachwuchsforscher überreichte GOTS-Präsident Prof. Dr. Holger Schmitt an Alice Paßberger für ihre Arbeit „Effektive elektromagnetische Stimulation bei der chondrogenen Differenzierung humaner mesenchymaler Stammzellen“. Der Sportlastic Posterpreisfür die beste Posterpräsentation beim GOTS-Jahreskongress 2010 erhielt die Arbeitsgruppe V. Schöffl, D. Popp, J. Dickschas, I. Schöffl und T. Küpper (Bamberg) für das Poster „SLAP-Läsionen beim Leistungssportler im Klettersport: Orthotope Refixation oder primäre Tenodese?“. Die mit 20.000 Euro dotierte GOTS-Forschungsförderung, für die sich sieben Projektgruppen beworben hatten, erhält die Arbeitsgruppe von Dr. Patrick Orth (Homburg) für die Untersuchungen zum „Einfluss von Dichte und Durchmesser subchondraler Pridie-Bohrlöcher auf die Reparatur von fokalen Knorpeldefekten im Schafmodell“.

Weitere Informationen zur Forschungsförderung der GOTS und die Preise finden Sie auf dieser Website.

Mitgliederversammlung bestätigt GOTS-Präsidium

Die Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin hat das Präsidium der Gesellschaft für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Der Heidelberger Orthopäde Prof. Dr. med. Holger Schmitt, der vor zwei Jahren den Vorsitz über die weltweit zweitgrößte Organisation von Sportorthopäden und Sporttraumatologen übernommen hatte, wurde ebenso wie alle weiteren Präsidiums- und Beiratsmitglieder einstimmig wiedegewählt.

Das Präsidium der GOTS
Präsident: Prof. Dr. med. Holger Schmitt (Heidelberg)
Vizepräsident Deutschland: Prof. Dr. med. Christian H. Siebert (Hannover)
Vizepräsident Österreich: Dr. med. Karl-Heinz Kristen (Wien)
Vizepräsident Schweiz: Prof. Dr. med. Dr. phil. Victor Valderrabano (Basel)
Schriftführer: PD Dr. med. Martin Engelhardt (Osnabrück)
Schatzmeister: Dr. med. Michael Krüger-Franke (München)
Past-Präsident: Prof. Dr. Dieter Kohn (Homburg)
Vertreter Verbandsärzte Deutschland: Dr. med. Hubert Hörterer (Rottach-Egern)

Der GOTS-Beirat
Dr. Erich Altenburger (Wien, A)
Prof. Dr. Gerhard Bauer (Stuttgart)
Prof. Dr. Matthias Buchner (Karlsruhe)
Prof. Dr. Beat Hintermann (Liestal, CH)
Priv.-Doz. Dr. Thomas Jöllenbeck (Bad Sassendorf)
Priv.-Doz. Dr. Oliver Miltner (Berlin)
Prof. Dr. Stefan Nehrer (Krems, A)
Dr. Gerhard Oberthaler (Salzburg, A)
Dr. Geert Pagenstert (Liestal, CH)
Dr. Hans-Gerd Pieper (Bremen)
Dr. Kirstin Richter (Hamburg)
Dr. Thore Zantop (Münster)

GOTS-Kongress: 2011 in München, 2012 in Salzburg

Das Präsidium der GOTS legte anlässlich des GOTS-Jahreskongresses 2010 die Kongressorte für die kommenden Jahre fest. Die Jahrestagung, die bisher traditionell in München stattfand, soll zukünfig an wechselnden Standorten durchgeführt werden. 2011 ist München unter dem Vorsitz des Kongresspräsidenten Prof. Dr. med. Christian H. Siebert (Hannover) ein noch einmal der Tagungsort, bevor 2012 unter dem Vorsitz von Dr. Gerhard Oberthaler (Salzburg) zum ersten Mal Salzburg (Österreich) Gastgeber sein wird.

Portrait Dr. Sabine Krüger
Pressemappe

In eigener Sache: Sind Ihre Kontaktdaten aktuell?

Liebe GOTS-Mitglieder,
sind wir auf dem aktuellen Stand? Bitte prüfen Sie Ihre persönlichen Daten, die in der GOTS-Datei auf der Website www.gots.org hinterlegt sind. Mit Ihrer E-Mail-Adresse haben Sie den Zugang.

Herzlichen Dank,
Ihre GOTS-Geschäftsstelle
Petra Enderlein

Sportarzt des Jahres 2009: Dr. Klaus Dann (Wien)

GOTS – Newsletter vom 20.06.2009

Sehr geehrte Damen und Herren,

anlässlich des 24. GOTS-Jahreskongress im Klinikum Großhadern (München) wurde Dr. Klaus Dann (Wien) als Sportarzt des Jahres 2009 geehrt.

Alle Beiträge dieses Newsletters sind zur Veröffentlichung freigegeben.

Mit freundlichem Gruß,
Frank Wechsel, GOTS-Pressesprecher

Sportarzt des Jahres 2009: Dr. Klaus Dann (Wien)

Dr. Klaus Dann wurde am 9. April 1957 in Stuttgart/Bad Cannstatt geboren und wuchs in einem sportlichen Umfeld auf: Sein Vater stürmte unter dem Spitznamen „Quirle“ für die Stuttgarter Kickers. Seine Jugend verbrachte er mit seiner Familie in den niederösterreichischen Voralpen und im Kamptal am Fuße des Heiligensteins, wo er eigene sportliche Leidenschaften entwickelte: Rennradfahren – „nur mit Traubenzuckerunterstützung“, wie er betont – Handball, nahezu alle Wintersportarten (mit dem 2. Platz bei der Ärzte-WM im Snowboarden 1999), Mountainbiken, Laufen, Enduro und vor allem das Windsurfen gehören bis heute zum vielseitigen Betätigungsprogramm des Arztes. Mit seiner Frau Ed ith ist Dr. Klaus Dann stolz auf seine „drei prächtigen Kinder, die bereits sehr selbstständig sind, so dass ich mit meiner Frau Architektur, modernes Theater, Reisen und während der Woche das Laufen im Wiener Wald mit unserer Retriever-Hündin Cleo genießen kann“.

Nach dem Besuch der Volksschule Langenlois im Kamptal und des Piaristengymnasium Krems studierte Klaus Dann von 1976 bis 1982 in Wien Medizin. Dabei hospitierte er drei Winter lang jeweils drei bis sechs Monate in Saalbach-Hinterglemm als „Doktorbua“ bei Dr. Hilde Rohrbach und erlernte dabei von früh bis spät das „Handwerk“ als Praktiker mit Bruchrepositionen, Gipsen, Wundversorgung und vor allem Röntgendiagnostik. Nebenbei entwickelte er seine Leidenschaft für den Wintersport fort – und seinen Berufswunsch: Unfallchirurg wollte er werden.

Am 5. Februar 1982 promovierte Klaus Dann in Wien zum Dr. med. univ. Von 1984 bis 1991 schloss sich seine Ausbildung zum Facharzt für Unfallchirurgie am Wilhelminenspital in Wien an. Es folgten ein AO-Stipendium und Studienaufenthalt bei Prof. Werner Müller (Basel) zur Fortbildung Kniechirurgie (1989, „Müller hat mich als Weltbürger und Kniespezialist zutiefst beeindruckt“), der Aufbau und die Leitung der Schulterambulanz an der Unfallchirurgie Wilhelminenspital (1990) und die Tätigkeit als Oberarzt an der Unfallchirurgie des Wilhelminenspitals (1993 bis 2002). Seit 2000 ist Dr. Klaus Dann selbstständig als niedergelassener Unfallchirurg und Sporttraumatologe in Wien tätig.

1994 reiste Dr. Klaus Dann als GOTS-Fellow nach Japan und Südkorea, seit 1996 arbeitet er als Vorstandsmitglied für die Gesellschaft. Von 1997 bis 2002 war er Vizepräsident der GOTS für Österreich, von 2002 bis 2006 deren Schriftführer. Bereits seit zwölf Jahren organisiert Dann das GOTS-Wintertreffen in Österreich. In seiner Heimat richtete er zahlreiche arthroskopische Workshops und sportraumatologische Veranstaltungen wie Mountainbike und Snowboardsymposien aus. Für die International Snowboard Federation (ISF) war Dann über Jahre als medizinischer Berater tätig. So hat er sich zum Beispiel massiv für die Sicherheitsvorkehrungen anlässlich der Weltmeisterschaft 2003 am Kreischberg in Österreich eingesetzt.

Neben seiner allgemeinen unfallchirurgischen Tätigkeit sind die Diagnostik und operative Versorgung von Sport- und Freizeitverletzungen, vor allem arthroskopische Operationen des Schulter-, Knie- und Sprunggelenks, die Arbeitsschwerpunkte von Dr. Klaus Dann. Im Vordergrund steht dabei die individuelle Sportlerbetreuung in Prävention und Versorgung, auch dabei gilt sein besonderes Interesse dem Knie- und Schultergelenk. Die Entwicklung von Zielhaken für eine bessere Kreuzbandplatzierung und die Vereinfachung der arthroskopischen schulterstabilisierenden Operationen mit „Retrograder Technik“ sowie die Zielhakenentwicklung für die dynamischen ACG-Stabilisierungen sind ihm dabei ein großes Anliegen.

Das Präsidium der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) wählte Dr. Klaus Dann nun zum Sportarzt des Jahres 2009. „In Österreich leistet Klaus Dann seit vielen Jahren eine herausragende Betreuung der Sportler, vor allem in modernen Sportarten wie dem Snowboarden oder Trendsportarten im Sommer“, heißt es in der Begründung des Präsidiums zur Wahl. „Dr. Klaus Dann hat sein Wissen stets in vorbildlicher Weise an die jungen Kollegen weitergegeben. Dazu ist er bis zum heutigen Tag ein äußerst aktiver Sportler, hat trotzdem aber seinen Charakter und seine Bodenständigkeit beibehalten.“

Frank Wechsel

Kontakt:
Dr. Klaus Dann
Facharzt für Unfallchirurgie & Sporttraumatologie, Sportarzt
Ordinationsgemeinschaft top-med, Zentrum für Traumatologie-Orthopädie-Plastische Chirurgie
Kinderspitalgasse 1/2/4
A-1090 Wien

Tel. +43 (1) 4095496 | Fax +43 (1) 4095496-14

E-Mail traumatologie@top-med.at / k.dann@aon.at
Internet www.top-med.at / www.dann.at

24. GOTS-Kongress: Das Programm

Vom 19. bis 21. Juni 2009 findet in München der 24. GOTS-Kongress statt. Die Kongressleiter um den Kongresspräsidenten Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer (Hannover) haben eine klinisch relevante und qualitativ hochwertige sportmedizinische Fortbildung vorbereitet. Als Ehrengast wird Prof. David Dejour aus Lyon als weltbekannter Experte über die Patella referieren.

Zur Website des 24. GOTS-Kongresses

Symposium zur WM 2009: Leichtathletik als Hochleistungssport unter medizinischen Aspekten

Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) richtet unter der Leitung ihres Präsidenten Prof. Dr. Holger Schmitt (Heidelberg) am Tag vor Eröffnung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin ein Symposium für Ärzte und Physiotherapeuten aus. Am Freitag, 14. August 2009, geht es im Athletenhotel Estrel Convention Center in Berlin von 15 bis 20 Uhr um die orthopädischen und sporttraumatologischen Aspekte verschiedener Leichtathletikdisziplinen. Den Vorsitz der beiden Sitzungen haben Holger Schmitt und Wilfried Kindermann sowie Michael Krüger-Franke und Martin Engelhardt.
Die Fortbildung ist von der Ärztekammer Berlin mit 5 Punkten zertifiziert. Für Presseakkreditierungen wenden Sie sich bitte an gots-presse@spomedis.de.

Hubert Hörterer, D-Bad Wiessee

Roland Biedert, CH-Biel

Bernd Dörr, D-Merchweiler

GOTS Sportarzt des Jahres 2005

Dr. Georg Huber – das Original aus dem Schwarzwald ist der Mann für die Olympia-Apotheke und schnelle Geschwindigkeiten

Erstmals ein Internist „Sportarzt des Jahres“

Seit den Olympischen Spielen 1972 in München ist ein Arzt fester Bestandteil der deutschen Mannschaft: Dr. Georg Huber. Das Original aus dem Schwarzwald wurde am 20. Februar 1943 in Villingen geboren, wohnt seit Urzeiten in Bad Dürrheim und arbeitet „zum eigenen Vergnügen“ als Oberarzt in der Abteilung Rehabilitative und Präventive Medizin der Universitätsklinik Freiburg. Sein Ziehvater war Professor Joseph Keul, der ihm erstmals die medizinische Versorgung einiger Sportler bei den Spielen in München anvertraute. Mit 1976 Innsbruck, 1980 Lake Placid, 1984 Los Angeles, 1988 Seoul, 1992 Barcelona, 1996 Atlanta, 1998 Nagano, 2000 Sydney, 2002 Salt Lake City und 2004 Athen folgten weitere Olympiaeinsätze. Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS), die seit dem Jahr 2002 den „Sportarzt des Jahres“ kürt, hat mit Dr. Georg Huber nun zum ersten Mal einen Internisten mit diesem Prädikat ausgezeichnet.

Dr. Georg Huber richtete erstmals bei den Spielen 1980 in Lake Placid eine zentrale Apotheke für die deutsche Mannschaft ein. Um die Ausstattung in Athen mit insgesamt 80 Tonnen Gewicht und 242 verschiedenen Medikamenten und Verbandsmaterial sowie vielem technischem Gerät vom Eisbeutel bis zum Ultraschallgerät, vom Müllsack bis zur Klimaanlage und vom EKG bis zum Lungenfunktionsgerät hätten viele deutsche Kliniken die Olympia-Ärzte beneidet. Den 26 Ärzten und 40 Physiotherapeuten, die für die Betreuung der deutschen Olympia-Mannschaft zuständig waren, erfüllte Dr. Georg Huber alle Wünsche.

Dr. Georg Huber arbeitet und „wurschtelt“ im Stillen, ist jedoch immer dank seines markanten Handys auffindbar, das ihn mit vielen Freunden und der Welt verbindet.

Er ist der Mediziner des Radsports. 1978 wurde er erstmals als Radsportarzt eingesetzt. Seit 1982 fungiert er als Leitender Verbandsarzt, jetzt als Koordinator. Für viele andere Sportarten hat er auch ein Herz. Als Rennarzt für die Firma Porsche betreut er die 24 Stunden von Le Mans. In der Motorradszene ist er aktiv. Auch die Behinderten kennen ihn als obersten Arzt, der nicht nur 1992 die Anti-Doping-Regeln in diesem Segment eingeführt hat, sondern auch noch heute der medizinische Chef für die Überwachung der Anti-Doping-Regeln ist. „Hier alles richtig zu machen ist gerade bei den Behindertensportlern ganz wichtig, da sie meistens über eigene Medikamente verfügen.“ Seit 1988 hat er die Athletinnen und Athleten bei allen Sommer-Paralympics mitbetreut. Auch bei der Gehörlosenolympiade ist er seit 1997 im Einsatz.

Dr. Georg Huber liebt die Wettkampfeinsätze bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen. Seine medizinischen Schwerpunkte liegen in der Kardiologie und der Arbeitsmedizin. So ist er für die Leistungsmedizin im deutschen alpinen Skisport zuständig und betreut den Sport in Baden-Württemberg. „Mein größtes Interesse aber gilt den Hobby- und Jugendsportlern“, sagt Dr. Georg Huber. „Was geschieht im Körper eines Zehnjährigen, der zu laufen anfängt? Oder was passiert bei einem alten Menschen, der sich auf eine Trekking-Tour in den Himalaya begibt? Das ist wirklich spannend.“ Privat gehört seine Liebe den Bergen, dem Motorrad, mit dem er sich auch schon einmal überschlagen hat, und schnellen alten Autos. „Keinen langsamen Oldtimern, sondern alten, wirklich schnellen Autos, bei denen es so richtig zur Sache geht. Ich bin überall dabei, wenn Geschwindigkeit gefragt ist“, gesteht Dr. Georg Huber, der als Internist mit Ausbildungen in Neuraltherapie, Röntgen und Chirurgie über einen schier unerschöpflichen Erfahrungsschatz in der Betreuung von Hochleistungssportlern verfügt.

17. Juni 2005

GOTS Sportarzt des Jahres 2004

Sachlich-zurückhaltend managte Dr. Artur Trost chirurgisch und menschlich den Unfall des Ski-Stars Hermann Maier

Dr. Artur Trost ist als Sportarzt in Österreich zu Ruhm gekommen. Er war der Arzt, der den Ski-Olympiasieger und Weltmeister Hermann Maier nach seinem Motorradunfall notärztlich zu versorgen hatte. Mit dem Hubschrauber ist Hermann Maier in das Landeskrankenhaus Salzburg eingeliefert worden, wo Dr. Artur Trost gerade Dienst im Schockraum hatte. Er operierte Hermann Maier den offenen Bruch des Unterschenkels und konnte durch die Hinzuziehung eines Plastischen Chirurgen die Hautdeckung vornehmen lassen. Der Skifahrer hatte schwerste Blutergüsse am ganzen Körper, besonders im Gesäß, Nervenquetschungen, eine Multiorganschwäche und Nierenversagen. Nur langsam konnte Hermann Maier wieder hergestellt werden. Dr. Artur Trost war immer an seiner Seite. Das Comeback des „Herminators“ ist nach langer Genesungs- und Rehabilitationszeit im vergangenen Winter, in dem er so manchen Weltcup-Wettbewerb gewonnen hat, geglückt. Ein Wunder, sagen viele.

Doch Dr. Artur Trost hat Hermann Maier nicht nur chirurgisch, sondern auch menschlich betreut und hatte dabei gegen eine Armada von Möchtegernehelfern und Medienvertretern zu kämpfen, die mit allen möglichen Tricks versuchten, an den Ski-Star auf der Intensivstation heranzukommen. Der Druck, der auf ihm als dem behandelnden Arzt lastete, war für Außenstehende kaum erkennbar, in Wirklichkeit jedoch unbeschreiblich, ging es ja darum, auf den Pressekonferenzen sachlich-zurückhaltend über den medizinischen Fall Maier zu berichten, ohne das Vertrauensverhältnis zum Patienten auf das Spiel zu setzen. Dieser Balance-Akt ist Dr. Artur Trost gelungen. Und das hat ihm den Respekt seiner Kollegen in ungeahntem Maße eingebracht, so dass ihn die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin nun zum „Sportarzt des Jahres 2004“ kürt.

Wenn man den Lebenslauf von Dr. Artur Trost liest, glaubt man, er habe sein ganzes Berufsleben damit verbracht, nur Diplome zu sammeln. Chirurg ist er, Spezialist für Handchirurgie, Facharzt für Unfallchirurgie, Sportarzt und Notarzt. Daneben versah er die ganze Zeit aber nicht nur seinen Dienst als Oberarzt am Landeskrankenhaus in Salzburg, sondern stand beim SV Casino Salzburg auf dem Fußballplatz, hielt sich auf dem Salzburgring als Notarzt in Bereitschaft, kümmerte sich um die Handballspieler des UHC Salzburg und war zuletzt als Arzt der österreichischen Ski-Nationalmannschaft tätig – als Mann weniger Worte, aber großer Taten.

Kraft für all seine Tätigkeiten schöpft Dr. Artur Trost aus der Familie. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder, die ebenfalls die Medizin zu ihrem Beruf gemacht haben. Als ausgezeichneter Skiläufer locken ihn immer wieder die Pisten. 1982 wurde er sogar einmal Dritter bei den Ärzte-Skiweltmeisterschaften. Seine zweite große sportliche Leidenschaft gehört dem Segeln, der er jetzt bei Segeltörns mit Familie und Freunden nachgeht.

18. Juni 2004

GOTS Sportarzt des Jahres 2003

Zuverlässig, ehrgeizig, kompetent und ein wenig ungeduldig:
Dr. Volker Jägemann ist Sportarzt des Jahres 2003

Ernst gemeintes Lob von Kollegen ist – einmal angesehen vom Nobelpreis – die höchste Auszeichnung für einen Mediziner. Orthopäde und Sportarzt Dr. Volker Jägermann aus Freising, viele Jahre verantwortlicher Arzt der deutschen Ringer und seit 1999 leitender Verbandsarzt des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland, kann sich über eine Ehrung freuen, die kaum noch zu überbieten sein dürfte: Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) hat den 62-jährigen zum „Sportarzt des Jahres 2003“ gewählt.

Auf zwei Säulen steht die Arbeit der GOTS: der wissenschaftlichen Komponente und der Betreuung von Spitzensportlern in der Praxis. In den vergangenen Jahren verschob sich der Schwerpunkt mehr zur rein technisch orientierten operativen und experimentellen Medizin. Dem will das GOTS-Präsidium mit der Auszeichnung „Sportarzt des Jahres“ entgegenwirken. „Wir müssen wieder die Ärzte von der Basis hervorheben und würdigen. Diese kümmern sich oft aufopfernd um Spitzenathleten aller Sportarten bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften sowie im Trainingsalltag. Mit der Auszeichnung eines ‚Sportarzt des Jahres‘ wollen wir das Engagement einzelner hervorheben und das Augenmerk der Öffentlichkeit auf diesen Berufsstand lenken“, sagt GOTS-Präsident Priv.-Doz. Dr. Martin Engelhardt.

Der niedergelassene Arzt Dr. Volker Jägemann ist so ein Mann der Praxis, einer von 120 deutschen Verbandsärzten. Neben ein paar Internisten sind die meisten von ihnen Orthopäden – wie Dr. Volker Jägemann. Zwanzig Jahre stand er neben den Matten der Ringer, jetzt kümmert er sich um die Männer und Frauen im Eiskanal. Die Rodel-Asse um Georg Hackl, Sylke Otto, Silke Kraushaar, Patric Leitner und Alexander Resch schwören auf seine Kompetenz und sein immer offenes Ohr. Denn ohne ein medizinisches Team ist selbst ein Olympiasieger wie Georg Hackl nicht mehr viel wert. „Bereits bei den kleinsten Anzeichen einer Verletzung kontaktiere ich Dr. Jägemann als den Mann meines Vertrauens, manchmal sogar spät abends, wenn ich vom Training nach Hause komme“, berichtet Georg Hackl.

Die Kunst der Wettkampfmedizin zu pflegen ist Dr. Volker Jägemanns professioneller Anspruch. Bei aller Wichtigkeit von Wissenschaft und Forschung kommt für ihn der Sport noch immer an erster Stelle. Wenn er sein Wirken und das seiner Kollegen schildert, spricht Dr. Volker Jäegmann voller Respekt von den Ärzten, die Tag und Nacht mit Rat und Tat schnellstens bereitstehen, wenn Verschleiß, Überlastung, akute Verletzungen oder Rehabilitationsfragen den Trainingsprozess stören. Diese Mediziner begleiten die Spitzensportler bei allen internationalen Meisterschaften, engagieren sich in Berufsverbänden und Forschungsteams.

Dr. Volker Jägemann war als betreuender Arzt bei vier Olympischen Spielen tätig, ist Anti-Doping-Beauftragter des Bob- und Schlittenverbanden, seit 2002 Vorsitzender der medizinischen Kommission und damit Präsidiumsmitglied. Mehr als 16 Jahre verwaltete er als Schatzmeister der GOTS deren Finanzen, gründete die „Verbandsärzte Deutschlands“ mit, gehört seit 1988 als Mitglied der Radiologiekommission und der Sonographiekommission der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns an. Viele Wochenenden opferte Dr. Volker Jägemann für den Sport, verzichtete auf das Beisammensein im Kreise seiner Familie, bei Ehefrau, Tochter und zwei Enkeln. Zum Golfen, zur Gartenarbeit oder zur Jagd kommt er selten. Das einzige, worauf er niemals verzichtet, ist sein täglicher Lauf, mit dem es sich körperlich und geistig fit hält. Nur wenn alles einmal optimal gelaufen ist, dann gönnt es sich auch „a Glaserl Champagner“. Bei allem Ehrgeiz und bei aller Disziplin ist er dennoch Mensch geblieben: Jeder der ihn kennt, weiss, dass Dr. Jägermann manchmal ein wenig ungeduldig sein kann.

20. Juni 2003

GOTS Sportarzt des Jahres 2002

Ein Orthopäde mit fundierten internistischen Kenntnissen

Auszeichnung für den Praktiker an der „Front“ – Dr. Karlheinz Graff ist erster deutscher „Sportarzt des Jahres“

Auf zwei Säulen steht die Arbeit der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS): der wissenschaftlichen Komponente und der Betreuung von Spitzensportlern in der Praxis. In den vergangenen Jahren verschob sich der Schwerpunkt mehr zur rein technisch orientierten operativen und experimentellen Medizin. Dem will das Präsidium der GOTS nun mit der Auszeichnung „Sportarzt des Jahres“ entgegenwirken. „Wir müssen wieder die Ärzte an der Front hervorheben und würdigen. Diese kümmern sich oft aufopfernd um Spitzenathleten aller Sportarten bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften sowie im Trainingsalltag. Mit der Auszeichnung eines ‚Sportarzt des Jahres‘ wollen wir das Engagement einzelner hervorheben, im Grunde aber das Augenmerk der Öffentlichkeit auf diesen Berufsstand lenken“, sagt GOTS-Schatzmeister Dr. Volker Jägemann aus Freising, dessen Vorschlag jetzt erstmals in die Tat umgesetzt wird. „Eine Jury hat Dr. Karlheinz Graff aus Essen ausgewählt, der seit Jahrzehnten Spitzenathleten vieler Sportarten behandelt und im stillen Großes geleistet hat. Er ist ein würdiger erster Preisträger und verkörpert genau die Qualitäten, die eine Sportarzt haben muß.“

Nach zwei Semestern Chemie in Mainz wechselte der heute 55 Jahre alte Karlheinz Graff nach Heidelberg, wo er 1976 sein Staatsexamen als Mediziner machte und über das Thema „Vergleich von Stoffwechselparameter bei Wettkampf und Fahrrad-ergometerleistungen“ promovierte. Zunächst wandte er sich an der Universitäts-poliklinik von Heidelberg der internistischen Sportmedizin zu und beschäftigte sich mit der Leistungsdiagnostik und Felduntersuchungen bei Kaderathleten. „Ich hatte viel Freude an der Theorie dieser Fachrichtung“, sagt Dr. Karlheinz Graff im Rückblick. „Bald merkte ich aber, daß die Behandlung von verletzten Sportlern mir mehr Spaß machte als theoretisch mit leistungsphysiologischen Daten im Training zu beraten.“ Deshalb entschied er sich, in die Orthopädie zu wechseln.

1980 begann Dr. Karlheinz Graff seine orthopädische Ausbildung bei Professor Hartmut Krahl in der Orthopädischen Klinik des Alfried-Krupp Krankenhauses von Essen. Die Facharztprüfung legte er 1985 ab. Bereits ein Jahr später wurde er Oberarzt und Leiter des Sportmedizinischen Instituts in Essen, das der Orthopädischen Klinik des Alfried-Krupp-Krankenhauses angeschlossen war. Seit 1991 ist er mit eigener Praxis in Essen-Kettwig niedergelassen.

„Am Sportmedizinischen Institut und in meiner Praxis habe ich Athleten vieler Sportarten betreut. Hauptsächlich aber versorgte ich Leichtathleten, zwanzig Jahre als Arzt der Leichathletik-Nationalmannschaft bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften, von 1996 bis zum Jahr 2000 als Leitender Verbandsarzt des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)“, beschreibt Dr. Karlheinz Graff seine Aktivität. Dazu wirkte er fünfmal als Betreuer des deutschen Teams bei der Universiade mit. Nach den Olympischen Spielen in Sydney ist er aus den Diensten des DLV ausgeschieden. „Zwanzig Jahre waren genug“, sagt er, „aber die Sportler kommen immer noch in meine Praxis. Denn mit der Aufgabe meiner Funktion beim DLV endet ja nicht die Arbeit als Sportorthopäde.“ Er hat Spitzenathleten wie den Bobfahrer Christoph Langen, den Skilangläufer Andreas Schlüter, 800-m-Olympiasieger Niels Schumann, Hochsprung-Weltmeister Martin Buss und die Zehnkämpfer Frank Busemann und Paul Meier erfolgreich operiert.

Wissenschaftlich befaßte sich Dr. Karlheinz Graff mit sportartspezifischen Verletzungen besonders in der Leichtathletik. Sein Interesse galt dem Phänomen der Streßreaktionen und Streßfrakturen des Knochens durch sportliche Beansprungung. In seiner fachlich-praktischen Arbeit beschäftigte er sich viel mit der konservativen und operativen Therapie von Weichteil- und Sehnenbeschwerden und -verletzungen, insbesondere Achillessehnenbeschwerden und -verletzungen sowie Schienbeinkantenschmerzen. „Im Leistungs- und Spitzensport habe ich mich für Chancengleichheit im Sport eingesetzt und habe auch die Rolle der Ärzte im Spitzensport kritisch und wie ich hoffe, konstruktiv hinterfragt“, sagt der Hobby-Ausdauersportler (Radfahren, Skilanglauf). Im Anti-Doping-Kampf setzte er sich für einen sauberen Sport ein und mußte dabei so manches „Gegenfeuer“ hinnehmen.

21. Juni 2002